Zunahme von Gewalt an Schulen – Lehrerverband fordert geschultes Sicherheitspersonal
Maximilian Klieber
Die Zahl der Gewaltdelikte an Schulen in Deutschland ist im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Sicherheitsbehörden berichtet, wurden bundesweit 27.470 Vorfälle registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem 21.570 Gewaltdelikte gemeldet wurden. Zu den Taten zählen sowohl leichte als auch schwere Körperverletzungen.
Besonders betroffen war das Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo 4808 Delikte verzeichnet wurden, gefolgt von Baden-Württemberg mit fast 3000 Vorfällen. Auch in anderen Bundesländern wie Niedersachsen, Berlin und Bayern stiegen die Zahlen deutlich an. Im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021, in denen die Schulen pandemiebedingt teils geschlossen waren und die Deliktzahlen niedriger ausfielen, ist dies ein besorgniserregender Trend. Daten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 sind nur begrenzt verfügbar, jedoch zeigt sich insgesamt ein signifikanter Anstieg der Gewalt an Schulen.
Angesichts dieser Entwicklung fordert der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, gezielte Maßnahmen zur Gewaltprävention. Er schlägt vor, speziell geschultes Sicherheitspersonal an Schulen einzusetzen, das sich nicht nur um die Organisation von Feueralarmen kümmert, sondern auch in Bereichen wie Anti-Aggressionsschulungen, Gewaltprävention, Verkehrssicherheit und Krisenintervention aktiv ist. Düll betonte jedoch, dass Schulen keine „Strafjustizzentren“ seien und lehnte den Einsatz von Sicherheitsdiensten mit Metalldetektoren ab.
Der Anstieg der Gewaltvorfälle wirft die Frage auf, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Sicherheit an Schulen zu gewährleisten und das schulische Umfeld für alle Beteiligten zu verbessern.