Zahl der Drogentoten steigt in Deutschland weiter deutlich an
(DVCK e.V. Aktion Kinder in Gefahr) Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2020 erneut um 13 Prozent auf 662 Tote gestiegen.
Einer Abfrage bei den Bundesländern von Welt am Sonntag zufolge stieg die Zahl der Drogentoten nun nirgends so deutlich wie in Bremen. Dort gab es 24, im Vorjahreszeitraum waren es sechs Drogentote. Auch in Baden-Württemberg (79 Drogentote, plus 54,9 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (137 Tote, plus 52,2 Prozent) starben deutlich mehr Menschen.
Mehr Drogentote registrierten im ersten Halbjahr 2020 auch Berlin (88 Tote), Niedersachsen (48), Thüringen (24), Saarland (18) und Sachsen-Anhalt (17). Während etwa in Bayern die Zahl mit 125 Drogentoten nahezu gleich hoch blieb, ging sie in Schleswig-Holstein (26), Rheinland-Pfalz (12) und Hamburg (12) zurück.
In Hessen gab es mit 28 Drogentoten zwar auch ein Minus, aber in Frankfurt am Main stieg die Zahl auf 15 Tote. Dort hatte die Polizei im ersten Halbjahr 2019 noch elf Tote gezählt.
In 2019 war die Zahl der Drogentoten bereits auf den höchsten Stand seit 2009 gestiegen. Angesichts der Daten fordert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, Hilfen für Langzeitkonsumenten weiter auszubauen. "Jeder Mensch, der an seinem Drogenkonsum verstirbt, ist einer zu viel." NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der "Welt am Sonntag", die Konsequenz müsse sein, den Ermittlungsdruck auf jene zu erhöhen, "die sich an der Sucht der Abhängigen rücksichtslos bereichern und dabei buchstäblich über Leichen gehen."
Fataler Weise fordert SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bestimmte Drogen zu legalisieren. „Das sollte man stufenweise einführen, erst mit leichten und dann mit härteren Drogen. Zunächst für Cannabis und Marihuana, später vielleicht auch für Kokain. Damit sollte man testen, wie das funktioniert.“
… wie das funktioniert, hat man in der Vergangenheit im Bundesland Bayern gesehen. Wohin diese falsche Liberalität führte, zeige auch die Droge Crystal. "Nachdem in Tschechien 2010 der Besitz der Droge Crystal zum Eigenverbrauch nicht mehr als Straftat, sondern nur noch als Ordnungswidrigkeit verfolgt wurde, schwappt eine regelrechte Crystal-Welle nach Bayern.
Dagegen verlangt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Drogen. "Weiche Drogen sind oft der Einstieg in den Drogensumpf. Gerade unsere Kinder und Jugendlichen wären erheblich gefährdet, in eine verhängnisvolle Suchtspirale zu geraten, sollte man Cannabis für den Konsum freigeben", sagte er.