Wie der „Spiegel“ 1996 einen prominenten Päderasten verherrlichte
Felizitas KübleLobrede auf einen Kinderschänder: „schuldfreier Kindertraum“
Wenn es gegen das Christentum, zumal die katholische Kirche geht, entwickelt der „Spiegel“ bekanntlich einen ausgeprägten Jagdinstinkt, was er in den letzten Wochen erneut unter Beweis stellte, auch mit einem infamen Titelbild (siehe Ausgabe Nr. 6/2010)
Dabei hat gerade dies linke Meinungsmagazin allen Grund, vor der eigenen Haustür zu kehren: Noch 1996 verherrlichte das Politblatt in seiner Nr. 20/96 eine ober-peinliche Lobeshymne, ja eine rosa Schnulze über den Nobelpreisträger Carleton Gajdusek, der als „Knabenliebhaber“ verharmlost, dessen kinderschänderisches Treiben in den schönsten Tönen verniedlicht, ja geradezu verherrlicht wurde.
„Nobelpreis schützt vor Torheit nicht“ - das möchte man ausrufen, wenn man an das schändliche Mißbrauchsleben des am 12. Dezember 2008 Jahren verstorbenen Wissenschaftlers Carleton Gajdusek denkt, der 1976 wegen seiner bahnbrechenden Virenforschung den Medizin-Nobelpreis erhielt.
Doch als der damals 72-jährige Amerikaner wegen Kindesmißbrauch in den Knast kam, war das für Spiegel-Reporter Carlos Widmann Grund genug, sich ironisch über die US-Justiz auszulassen.
So heißt es bereits im ersten Absatz seines Artikels, der „Wissenschaftler von Weltrang“ sei „in äußerste Verdächtigkeit“ geraten. Der „berühmte Wissenschaftler“ habe, so jammert der „Spiegel“-Redakteur, seine erste Haftnacht „und ein paar weitere Nächte“ gar „mit Dieben und Dealern im Gefängnis verbringen“ müssen:
o Schreck der Schrecken!
Der Päderast fühlte sich schon früh zu den Naturvölkern im Pazifik hingezogen, genauer: zu den kleinen Jungen dort.
Das wiederum wird im „Spiegel“ folgendermaßen zum „Faszinosum“:
„Der Südpazifik und seine Menschen, von denen Carleton Gajdusek sich zeitlebens magisch angezogen fühlte, wurden ihm zu Hause, in Amerika, zum Verhängnis. Welch ein Faszinosum, diese Naturvölker mit ihrer eigenwilligen Geschlechtsmoral!“
Dabei verklickerte das linke Magazin seinen staunenden Lesern, daß der Herr Professor nicht etwa der Verführer der Knaben war - sondern bittschön eher umgekehrt, denn so heißt es wörtlich über die Tagebuch-Eintragungen Gajduseks:
„Er befleißigte sich in der Beschreibung des Ortsüblichen einer nahezu klinischen Genauigkeit: "Die Jungen strecken ihre Zungen leicht gekräuselt aus dem Mund, um mit einer öffentlichen Geste, die mir neu ist, Fellatio zu suggerieren." - Im Kreis der Halbwüchsigen von Neuguinea scheint er eher der Verführte als der Verführer gewesen zu sein.“
Daß der später so berühmte Kinderarzt und Virologe seine - so der „Spiegel“ wörtlich - „Schützlinge“ (!) in großer Zahl aus dem Urwald lotste, um sie zuhause sexuell zu mißbrauchen, scheint dem linken Polit-Magazin recht drollig vorzukommen:
„All dies brachte der Amateur-Anthropologe Gajdusek schon vor 30 Jahren zu Papier, als er begann, junge Schützlinge aus den Urwalddörfern mit nach Amerika zu bringen, immer mit dem Einverständnis der Eltern. In seinen Personaldaten hat der Wissenschaftler unter dem Stichwort "Familie" einmal 54 Adoptivkinder angegeben - manchmal lebten bis zu einem Dutzend Jungen gleichzeitig in seinem Haus.“
Wo soll wohl auch das Problem sein, schließlich hatten diese Knaben aus der Südsee ein gar wunderbares Leben, ja eine „privilegierte Existenz“, weiß der „Spiegel“ schönzufärben, duften sie doch mit weltberühmten Persönlichkeiten zusammen an einem Tisch sitzen:
„In puncto Bildungschancen führten diese Kinder und Teenager eine privilegierte Existenz, auch gemessen an ihren amerikanischen Mitschülern. Am Eßtisch im Hause Gajdusek löffelten Weltberühmte mit: die Ethnologin Margaret Mead, die über das Sexualleben der Südsee-Jugendlichen ein weitverbreitetes Buch geschrieben hat; der Nobelpreisträger und Gajdusek-Lehrmeister Linus Pauling; der Philosoph und Erfinder Richard Buckminster Fuller.“
Sodann schreibt das Nachrichtenblatt: „Gajdusek kann sich selbst nur als Wohltäter sehen“ – und fügt hinzu, seine „früheren Zöglinge“ würden ihn angeblich „auch so betrachten“. Sodann ist vom „knabenfrohen Tagebuch“ des Wissenschaftlers zu lesen, auch wird gar rührend von seinem „kinderlieben Lebensstil“ geflötet.
Daß er als „Sexualstraftäter“ überführt wurde, ist wohl ein arges Pech des Schicksals. Wörtlich bzw tränenreich heißt es im „Spiegel“ hierzu:
„Zwei frühere Abhängige des Wohltäters jedenfalls ließen sich zu Aussagen bewegen, die ihn der Unzucht (nämlich mit ihnen) beschuldigen. Dem widerspricht energisch-liebevoll, doch nicht immer überzeugend, die Mehrheit der dankbaren Zöglinge.“
Im Knast ist es aus mit der „Knabenliebe“ des „Wohltäters“, flennt der „Spiegel“-Redakteur, kann er dort doch seinem „schuldfreien Kindertraum“ nicht mehr ungehindert frönen, was ihm immerhin 30 Jahre lang vergönnt war - und das „beinahe unbehelligt“:
„Seinen Versuch, sich als Erwachsener diesen schuldfreien Kindertraum zu erfüllen, hat der Metzgerssohn aus Yonkers über drei Jahrzehnte beinahe unbehelligt betreiben können.“
Link zum Original-Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8923934.html
Damit ist belegt, daß der selbstherrlich agierende „Spiegel“, der sich gern als Chefankläger gegen die kath. Kirche aufspielt, nicht nur im Glashaus sitzt, sondern in einem ganzen Hochhaus aus Glas - und daß er noch 1996 die Untaten eines rechtskräftig verurteilten Sextäters völlig kritiklos glorifizierte.
Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster