Warnung vor Porno Links in Wikipedia
Freiheit und Missbrauch sind im Internet häufig nur einen Klick entfernt. Beispielhaft dafür steht das Internetlexikon Wikipedia. Die „Mitmach-Enzyklopädie“ Wikipedia gehört weltweit zu den Top 10 der beliebtesten Internetseiten. Tag für Tag nutzen Millionen von Menschen Wikipedia als Informationsquelle – darunter ungezählte Schüler und Lehrer. Dabei sind in den Beiträgen Liks zu finden, die direkt zu pornografischen Fotos und Filmen führen.
Wer pornografisches Bildmaterial im Internet sucht wird über das Internetlexikon fündig. Wer beispielsweise das Stichwort „Ejakulation“ bei Wikipedia eingibt, gelangt auf einen vordergründig sachlichen Beitrag, der allerdings direkt auf die dazugehörige Wikimedia-Seite – das ist die Bildersammlung des Internetlexikons – verlinkt. Und dort erscheinen Dutzende Fotos und Videos von männlichen, erigierten Geschlechtsteilen in Aktion.
Wikipedia versteht sich als Wissensplattform mit Bildungsanspruch. Diesen Anspruch erfüllen die folgenden Beispiele eindeutig nicht. Gibt der Benutzer zum Beispiel die Begriffe „Hintern“ oder „Gesäß“ bei Wikipedia ein, bekommt er am Fuß des Beitrags einen Link auf die passende Wikimedia-Seite mit (unter „Anus“) einer großen Sammlung von Fotos mit Titeln wie „Geil1“, „Hippie Hollow“ oder „Nudes-A-Poppin“. Unter etlichen Stichworten lässt sich über Links auf Wikimedia an erotisches oder gar explizit pornografisches Material gelangen.
Nun stellt sich die Frage: Welchen Informationszweck sollen sie erfüllen? Die Bildunterschrift „Splitternackte junge Frau, tanzend“ etwa scheint mit reiner Wissensvermittlung wenig zu tun zu haben. Ist das Sexualaufklärung – oder schlicht jugendgefährdend? Besonders brisant, weil das Thema Kinder und Jugendliche interessiert: Unter dem Stichwort „Manga“ (so heißen japanische Comics) und der Weiterverlinkung „Hentai“ (der Begriff steht für erotische Mangas) stößt der Informationssuchende auf eine Zeichnung, die den Geschlechtsverkehr und die primären Geschlechtsmerkmale darstellt – und zwar direkt im Angebot der Wikipedia.
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) – zuständig für den Jugendschutz im Internet – hat ein Verfahren eingeleitet, nachdem News4teachers.de auf die Inhalte hingewiesen und um Einschätzung gebeten hat. Allerdings sieht die KJM nur geringe Chancen, rechtlich gegen das Angebot vorzugehen, weil die Anbieter von wikimedia.org in den USA registriert sind.
Der Deutsche Lehrerverband (DL) warnt Eltern und Lehrer davor, dass Kinder und Jugendliche bei der Recherche auf der Bildungsplattform auf pornografisches Material stoßen könnten. Wikipedia müsste deshalb noch intensiver als bislang klarmachen, „dass Wikipedia als Quelle für Schülerarbeiten völlig unzulänglich ist und sich damit keineswegs gute Zensuren machen lassen“, sagte DL-Präsident Josef Kraus in einer Pressemitteilung.
Er empfiehlt Eltern, regelmäßig hinzuschauen, was ihre Kinder im Netz recherchieren. „Wikipedia muss entsprechende pornografische Inhalte schleunigst entfernen“, forderte Kraus, der nach eigenen Angaben 160.000 Lehrer in Deutschland vertritt. Auch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien müsse sich mit der Angelegenheit befassen und die Schulminister sollten mit ihren dienstlichen und publizistischen Organen Lehrer und Eltern umgehend auf die Problematik aufmerksam machen, so der DL-Präsident.
Der Einfluss von Wikipedia auf Kinder und Jugendliche ist hoch. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten im Jahr 2012 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren zu 82 Prozent Wikipedia und ähnliche Seiten.
Mit Auszügen aus News 4teachers
Wer pornografisches Bildmaterial im Internet sucht wird über das Internetlexikon fündig. Wer beispielsweise das Stichwort „Ejakulation“ bei Wikipedia eingibt, gelangt auf einen vordergründig sachlichen Beitrag, der allerdings direkt auf die dazugehörige Wikimedia-Seite – das ist die Bildersammlung des Internetlexikons – verlinkt. Und dort erscheinen Dutzende Fotos und Videos von männlichen, erigierten Geschlechtsteilen in Aktion.
Wikipedia versteht sich als Wissensplattform mit Bildungsanspruch. Diesen Anspruch erfüllen die folgenden Beispiele eindeutig nicht. Gibt der Benutzer zum Beispiel die Begriffe „Hintern“ oder „Gesäß“ bei Wikipedia ein, bekommt er am Fuß des Beitrags einen Link auf die passende Wikimedia-Seite mit (unter „Anus“) einer großen Sammlung von Fotos mit Titeln wie „Geil1“, „Hippie Hollow“ oder „Nudes-A-Poppin“. Unter etlichen Stichworten lässt sich über Links auf Wikimedia an erotisches oder gar explizit pornografisches Material gelangen.
Nun stellt sich die Frage: Welchen Informationszweck sollen sie erfüllen? Die Bildunterschrift „Splitternackte junge Frau, tanzend“ etwa scheint mit reiner Wissensvermittlung wenig zu tun zu haben. Ist das Sexualaufklärung – oder schlicht jugendgefährdend? Besonders brisant, weil das Thema Kinder und Jugendliche interessiert: Unter dem Stichwort „Manga“ (so heißen japanische Comics) und der Weiterverlinkung „Hentai“ (der Begriff steht für erotische Mangas) stößt der Informationssuchende auf eine Zeichnung, die den Geschlechtsverkehr und die primären Geschlechtsmerkmale darstellt – und zwar direkt im Angebot der Wikipedia.
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) – zuständig für den Jugendschutz im Internet – hat ein Verfahren eingeleitet, nachdem News4teachers.de auf die Inhalte hingewiesen und um Einschätzung gebeten hat. Allerdings sieht die KJM nur geringe Chancen, rechtlich gegen das Angebot vorzugehen, weil die Anbieter von wikimedia.org in den USA registriert sind.
Der Deutsche Lehrerverband (DL) warnt Eltern und Lehrer davor, dass Kinder und Jugendliche bei der Recherche auf der Bildungsplattform auf pornografisches Material stoßen könnten. Wikipedia müsste deshalb noch intensiver als bislang klarmachen, „dass Wikipedia als Quelle für Schülerarbeiten völlig unzulänglich ist und sich damit keineswegs gute Zensuren machen lassen“, sagte DL-Präsident Josef Kraus in einer Pressemitteilung.
Er empfiehlt Eltern, regelmäßig hinzuschauen, was ihre Kinder im Netz recherchieren. „Wikipedia muss entsprechende pornografische Inhalte schleunigst entfernen“, forderte Kraus, der nach eigenen Angaben 160.000 Lehrer in Deutschland vertritt. Auch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien müsse sich mit der Angelegenheit befassen und die Schulminister sollten mit ihren dienstlichen und publizistischen Organen Lehrer und Eltern umgehend auf die Problematik aufmerksam machen, so der DL-Präsident.
Der Einfluss von Wikipedia auf Kinder und Jugendliche ist hoch. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nutzten im Jahr 2012 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren zu 82 Prozent Wikipedia und ähnliche Seiten.
Mit Auszügen aus News 4teachers