Vor „Einheitsschulen“ in Hessen warnt die CDU gegen die Pläne der SPD
Christiane Jurczik
Die hessische CDU warnt vor einem schulpolitischen Systemwechsel. In scharfen Worten kritisierte sie Pläne der SPD, das dreigliedrige Schulsystem abzuschaffen. Die nächsten Landtagswahlen werden voraussichtlich im November 2013 stattfinden, wodurch um die Schulpolitik besonders heftig gestritten werden wird.
Zwischen CDU und SPD zeichnet sich eine heftige Auseinandersetzung über die Zukunft der hessischen Schulen ab. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag und frühere Kultusminister, Christean Wagner, warf den Sozialdemokraten in Wiesbaden vor, sie wollten Gymnasien und Förderschulen abschaffen und durch eine „Einheitsschule“ ersetzen. Das sei „eine offene Kriegserklärung an Schulvielfalt und Wahlfreiheit“. Die CDU nehme die Herausforderung gern an, sagte Wagner mit Blick auf die Landtagswahl in einem Jahr. „Wir werden mit aller Kraft dafür kämpfen, dass ein solcher Unsinn zu Lasten unserer Kinder nicht Wirklichkeit wird.“
Zwischen CDU und SPD zeichnet sich eine heftige Auseinandersetzung über die Zukunft der hessischen Schulen ab. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag und frühere Kultusminister, Christean Wagner, warf den Sozialdemokraten in Wiesbaden vor, sie wollten Gymnasien und Förderschulen abschaffen und durch eine „Einheitsschule“ ersetzen. Das sei „eine offene Kriegserklärung an Schulvielfalt und Wahlfreiheit“. Die CDU nehme die Herausforderung gern an, sagte Wagner mit Blick auf die Landtagswahl in einem Jahr. „Wir werden mit aller Kraft dafür kämpfen, dass ein solcher Unsinn zu Lasten unserer Kinder nicht Wirklichkeit wird.“
Wagner wies darauf hin, dass die SPD das erklärte Ziel habe, alle weiterführenden Schulen bis zur zehnten Klasse zu einer „Gemeinschaftsschule“ zu entwickeln. „Nach diesem Modell sitzen alle Schüler, von Förderschülern bis zu Gymnasiasten, in einer Klasse.“ Die CDU wolle keinen Systemwechsel hin zu „Einheitsschulen“, ergänzte der bildungspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Günter Schork.
Das gegliederte Schulsystem mit schulformbezogenen Lehrplänen, Stundentafeln und Abschlüssen habe sich bewährt und sei die beste Antwort auf die unterschiedlichen Begabungen von Schülern. Mit dem Versuch, „Einheitsschule, Einheitslehrer und Einheitsschüler“ zu schaffen, vollziehe die SPD eine „Rolle rückwärts in die siebziger Jahre“, äußerte Schork. „Schule ist kein Mittel zur Gesellschaftsveränderung.“
Der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, konterte den Vorwurf des CDU-Fraktionschefs, die Sozialdemokraten hätten in der Bildungspolitik „Steinzeit-Vorstellungen“, mit den Worten: „Für CDU-Bildungsdinosaurier ist auch die Steinzeit schon Zukunft.“ Seine Partei wolle „keine ideologischen Grabenkämpfe“, betonte der SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel, sie werde einer Debatte über die bessere Schulpolitik im Landtagswahlkampf aber auch nicht ausweichen.
„Gefährliche Bildungspolitik muss vermieden werden“
Auch die FDP, der Koalitionspartner der Union, warnte davor, das funktionierende System mit einem Höchstmaß an Schulvielfalt zugunsten einer Einheitsschule abzuschaffen. „Eine derart ideologisch gefärbte und gefährliche Bildungspolitik zu Lasten der hessischen Schüler muss vermieden werden“, sagte der Abgeordnete Mario Döweling.
Die Landtagsfraktion der Grünen nannte es bedauerlich, dass CDU und SPD offenbar „eine weitere Runde im hessischen Schulkampf“ einläuten wollten. Eine gedeihliche Entwicklung der Schulen sei nicht mit Zwangsbeglückungen von oben, sondern nur im Konsens mit Schülern, Eltern und Lehrern zu erreichen, äußerte der Abgeordnete Mathias Wagner.
„Die Einheitsschule wird von einer großen Mehrheit der hessischen Bevölkerung abgelehnt. In einer repräsentativen Allensbach-Umfrage vom März 2012 wurde die Frage gestellt: ‚Was finden Sie grundsätzlich besser: Wenn es nach der Grundschule eine Einheitsschule für alle Schüler gibt, in der für begabte Schüler spezielle Leistungskurse angeboten werden, oder wenn es nach der Grundschule ein mehrgliedriges Schulsystem gibt, zum Beispiel Gymnasium einerseits und eine Mischform von Haupt- und Realschule andererseits?“ In Hessen präferierten lediglich 21 Prozent die Einheitsschule, wohingegen sich 62 Prozent für das mehrgliedrige Schulsystem ausgesprochen haben.
Deutlicher können die Menschen in unserem Land den bildungspolitischen Vorstellungen der SPD keine Absage erteilen“, so Schork.
Im Gegensatz zur SPD setzt sich die hessische CDU auch in Zukunft weiterhin für Schulvielfalt und Wahlfreiheit durch ein begabungsgerecht differenziertes Schulwesen, das eine bestmögliche individuelle Förderung der Kinder ermöglicht vielfältige Schulabschlüsse und Anschlussmöglichkeiten eine schulformbezogene Lehrerausbildung, die den unterschiedlichen Schülern und dem unterschiedlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulformen gerecht wird schulformbezogene Lehrpläne und Stundentafeln
„Nahezu alle wissenschaftlichen Studien belegen die Überlegenheit des mehrgliedrigen Schulsystems. Dass die hessische SPD mit ihrem radikalen Bildungssozialismus in die 1970er Jahre zurückfällt, zeigt, dass wir aus der Geschichte der Hessen-SPD lediglich lernen können, dass diese nichts aus der Geschichte gelernt hat“, ergänzte Schork.