Viertklässler wieder schlechter in Mathematik
Maximilian Klieber
Laut dem MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) -Nachwuchsbarometer, sind Viertklässler erneut schlechter geworden im Schulfach Mathematik – besonders die Mädchen. Sie liegen am Ende der vierten Grundschulklasse schon 15 Lernwochen im Vergleich zu den Jungen zurück. Dieses Ergebnis hat die Akademie der Technikwissenschaften Acatech und die Joachim Herz Stiftung am vergangenen Montag veröffentlicht.
Durch die Corona Pandemie seien die mathematischen Schulleistungen der Viertklässler erheblich gesunken im Vergleich zu den Jahren davor. 22 Prozent der Viertklässler seien 2021 der sogenannten Risikogruppe zugeordnet worden, welche Schüler umfasst, die nicht einmal die grundlegenden Fähigkeiten in Mathematik verstehen. Seit 2011 habe sich diese Zahl fast verdoppelt. Diese Unterschiede seien auf den deutlich höheren Anteil von Kindern aus sozial schwachen Familien zurückzuführen. Auch Kinder mit Migrationshintergrund schneiden laut Studie besonders schlecht ab. Hier liegt der Leistungsabstand zu Kindern ohne Migrationshintergrund bei eineinhalb Schuljahren (Stand 2021).
Lösungen hierfür seien Ferienkurse für Viertklässlern in Mathematik, welche jedoch über das bloße Wiederholen von Inhalten hinausgehen müsste, damit es einen Lernerfolg auf die Kinder hat. Des Weiteren sollen laut MINT fachbezogene Computerspiele im Unterricht auch einen positiven Effekt haben.
Der Bildungsforscher Olaf Köller, der die Studie verantwortet, wirbt für einen Wandel. „Dass wir viele Mädchen früh für die MINT-Bildung verlieren, sollten wir – schon wegen des Fachkräftemangels – nicht hinnehmen“, sagte der Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN).