Verkürzte Kindheit durch Frühförder-Wahn und warum Chinesisch-Kurse für Kleinkinder unsinnig sind
Vom Rechenspiel über Englisch- und Chinesischunterricht bis hin zur musikalischen Früherziehung sollen Kurse abseits vom Kindergarten die Kinder fit für die Schule machen. Auch etliche private Anbieter wollen inzwischen die vermeintliche Lücke zwischen Kita und Schule schließen, berichtet Die Welt am 16.05.15.
"Eltern haben oft das Gefühl, sie müssten ihre Kinder auf das, was kommt, vorbereiten", sagt Renate Zimmer, Direktorin des niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung. "Dabei ist Spielen die beste Basis für eine gute weitere Entwicklung der Kinder." Es gebe ganz klar die Tendenz, immer nur auf die nächste Institution zu sehen, die der Nachwuchs demnächst besuchen wird. Im Kindergarten wird über die Schule nachgedacht, zum Ende der Grundschule an die nächste weiterführende Einrichtung, zum Abschluss der Schulzeit dann an Universität oder Ausbildung.
Kindheit sollte nicht verkürzt werden
Von dem Begriff "Vorschule" als Übergang vom Kindergarten in die Grundschule hält Zimmer nur wenig. "Spezielle Angebote braucht man nicht", sagt die Erziehungswissenschaftlerin. Sie spricht gar von einer "verkürzten" Kindheit, die Eltern ihren Sprösslingen zumuten, wenn sie sie zu Kursen für erstes Lesen, Schreiben oder Rechnen schicken. Noch schlimmer sind für die Bildungsexpertin Fremdsprachenangebote. "Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass das nichts bringt", sagt Zimmer. Es sei denn, die Kinder wachsen sowieso mehrsprachig auf oder haben eine Bezugsperson regelmäßig um sich, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Das Lernbedürfnis der Kinder sei sowieso sehr groß – auch ohne spezielle Förderung vor Schulbeginn.
"Eltern haben oft das Gefühl, sie müssten ihre Kinder auf das, was kommt, vorbereiten", sagt Renate Zimmer, Direktorin des niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Entwicklung. "Dabei ist Spielen die beste Basis für eine gute weitere Entwicklung der Kinder." Es gebe ganz klar die Tendenz, immer nur auf die nächste Institution zu sehen, die der Nachwuchs demnächst besuchen wird. Im Kindergarten wird über die Schule nachgedacht, zum Ende der Grundschule an die nächste weiterführende Einrichtung, zum Abschluss der Schulzeit dann an Universität oder Ausbildung.
Kindheit sollte nicht verkürzt werden
Von dem Begriff "Vorschule" als Übergang vom Kindergarten in die Grundschule hält Zimmer nur wenig. "Spezielle Angebote braucht man nicht", sagt die Erziehungswissenschaftlerin. Sie spricht gar von einer "verkürzten" Kindheit, die Eltern ihren Sprösslingen zumuten, wenn sie sie zu Kursen für erstes Lesen, Schreiben oder Rechnen schicken. Noch schlimmer sind für die Bildungsexpertin Fremdsprachenangebote. "Es ist längst wissenschaftlich erwiesen, dass das nichts bringt", sagt Zimmer. Es sei denn, die Kinder wachsen sowieso mehrsprachig auf oder haben eine Bezugsperson regelmäßig um sich, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.
Das Lernbedürfnis der Kinder sei sowieso sehr groß – auch ohne spezielle Förderung vor Schulbeginn.