Vatikan nennt Sterbehilfe in Belgien «monströs»
(Kipa) Als «monströs» und «grausam» hat Kardinal Elio Sgreccia, als
langjähriger Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben einer der
namhaftesten Lebensschützer im Vatikan, die neue Euthanasieregelung in
Belgien bezeichnet. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er, dass für
belgische Kinder nun Abtreibung und Euthanasie im Bereich der Kinder
zusammen.
"Schrecklich, wenn man nur daran denkt, was da geschieht!», sagte
Sgreccia. Der Kardinal bezog sich auf einen juristischen Vorstoss vor
wenigen Monaten, mit dem sich zwei Wissenschaftler Abtreibungen sogar
nach der Geburt ausgesprochen hatten, denn Krankheit oder Missbildung
als akzeptierte Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch müssten
juristisch gesehen doch auch noch nach der Geburt gelten. «Es ist
monströs, was mit Kindern geschieht, nicht nur vor, sondern auch nach
der Geburt», kommentierte Sgreccia. In der Welt fehle es an Liebe, «denn
ein bisschen Mitleid und menschliches Mitgefühl würde doch schon
genügen, um bestimmte Dinge auszuschliessen».
Dennoch sieht der
Kardinal bereits erste Anzeichen für einen Umschwung hinsichtlich der
Beurteilung von Sterbehilfe. Die «Käseglocke» über der westlichen Welt
in Form von Wohlstand, Lust, Nutzen sei zerbrochen. Sie habe bisher dazu
geführt, «dass man das Glas des Glücks schnell hinunterkippt und dann,
mit dem Leben selbst, hinter sich wirft».
Das Parlament in Brüssel
hatte aktive Sterbehilfe an Minderjährigen am Donnerstag für legal
erklärt. Die belgischen Bischöfe hatten diesen Schritt als ein
«Verbrechen» verurteilt, «das den Weg freimacht für weitere Attentate
auf das Leben».