Vatikan bei den Vereinten Nationen: Vorgeburtliche Diagnostik, die über Leben oder Tod eines ungeborenen Kindes entscheide, ist "unvereinbar mit der Konvention über die Rechte von Kindern"
Vorgeburtliche Diagnostik, die über Leben oder Tod eines ungeborenen
Kindes entscheide, ist "unvereinbar mit der Konvention über die Rechte
von Kindern": Das hat der Vatikan-Beobachter bei den Vereinten Nationen,
Erzbischof Francis Chullikatt, in einer Ansprache vor der Sitzung der
Kinderrechtskonvention der UNO in New York erklärt, die der Vatikan am 24. Oktober veröffentlichte. Ungeborene Kinder gehörten nicht zu einer
"Unterkategorie des Menschlichen" und jedes Kind habe vor allem das
Recht darauf, "überhaupt geboren zu werden", so der Päpstliche Gesandte.
Das
Recht auf Leben müsse, so Chullikatt, für alle Menschen in den
Grundrechten garantiert sein, ohne Unterscheidung wie etwa nach
Geschlecht, Behinderungen oder eugenische Politikerentscheidungen.
Pränataldiagnostik mit Absicht der Selektion sei daher strikt
abzulehnen.
Die UN-Mitgliedsstaaten stünden laut dem
Apostolischen Nuntius in der Pflicht, die Familie "zu beschützen, zu
fördern und zu stärken": Die Familie, "nicht der Staat", gebe den
Kindern ein Zuhause, ernähre sie und erziehe sie zum Vorteil der
nächsten Generation der Gesellschaft. Verteidigung der Kinderrechte
erfordere somit Schutz der Familie, und erst ausreichende Hilfsangebote
an Eltern für die Kindeserziehung würden jenem Grundsatz Rechnung
tragen, demzufolge jedem Kind das Lebensumfeld für die bestmögliche
körperliche, geistige, seelische, sittliche und soziale Entwicklung
zusteht.
Kritik äußerte der Erzbischof gegenüber
Formulierungen in einem diskutierten Dokument des UN-Kommitees wie
"sexuelle Identität" oder "gender", die eine "unglückliche Wortwahl"
darstellten, da es zu ihnen keineswegs einen "internationalen
juridischen Konsens" gebe. Auch sei es falsch von der UNO, eine
Erziehung der Kinder hin zu "sicherer Abtreibung" oder die Darstellung
von Abtreibung als Methode der Familienplanung zu fordern. Chullikatt:
"Abtreibung ist niemals sicher, weil sie das Leben des Kindes tötet und
auch der Mutter Schaden zufügt".
Quelle: Katholische Presseagentur Österreich.