USA-Gericht: Ungeborene Menschen sind Personen/Sieg von Lebensrechtlern

Der oberste Gerichtshof im US-Bundesstaat Alabama hat in einer neuen Entscheidung ungeborenen Kindern den Status einer Person zugesprochen. Abtreibungsgegner sehen einen Meilenstein auf dem Weg zum Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen.

Hintergrund des Urteils, das der Gerichtshof am vergangenen Freitag fällte, war der Missbrauch von Drogen durch zwei schwangere Frauen. Im einem der Fälle hatte eine Mutter im Jahr 2000 aufgrund ihres Kokainkonsums ein süchtiges Kind zur Welt gebracht, im anderen Fall starb ein in der 25. Schwangerschaftswoche vorzeitig geborenes Kind nur wenige Minuten nach der Entbindung.

Amanda Kimbrough, die Mutter des gestorbenen Neugeborenen, hatte ihr Kind durch Meth-Konsum vergiftet, wie die Ärzte in der anschließenden Obduktion feststellten. Die Mutter gab zu, drei Tage zuvor die in den letzten Jahren populär gewordene Droge Meth konsumiert zu haben.

Der Oberste Gerichtshof von Alabama entschied in seiner Bestätigung des im April 2012 gefällten Urteils, dass auch ein ungeborenes Kind bereits als Kind, also eine Person mit Rechten, anzusehen sei. Die 32-jährige Mutter habe daher gegen ein im US-Bundesstaat seit 2006 geltendes Gesetz verstoßen, das es verbietet, Kinder einer Umgebung auszusetzen, in der ihre Gesundheit oder ihr Leben durch chemische Stoffe gefährdet werden könnte. Kimbrough wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Gesetz war erlassen worden, um Kinder vor den Dämpfen und Abfallprodukten der sich ausbreitenden Meth-Küchen im Land zu schützen. Und obwohl das Gesetz nicht von ungeborenen Kindern spricht, haben Staatsanwälte seit dem immer wieder für die Ausdehnung des Tatbestandes auf den Mutterleib argumentiert.

Trotzdem das Urteil keinen Fall von Schwangerschaftsabbruch direkt betrifft, stieß die Entscheidung des Gerichtshofs bei Vertretern der sogenannten „Lebensschutz“-Bewegung auf großen Beifall. Gualberto Garcia Jones, Rechtsexperte der „Lebensschutz“-Organisation Personhood USA sagte laut CNA, die Entscheidung sei ein Schlag in das Gesicht für die Vertreter des „verfassungsrechtlichen Betrugs von Roe v. Wade“. Mathew Staver, Vorstandssprecher des christlichen Anwaltsorganisation Liberty Counsel, bezeichnete die Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes der USA als „rechtliche Verirrung“, die auf einem schwachen Fundament stehe und welches eines Tages verschwinden werde.

Quelle: Diesseits.de