Unicef: Corona hat gravierende Konsequenzen für Kinder

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Laut dem aktuellen Unicef-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2021, geht es um gravierende Konsequenzen durch die Corona Pandemie. Dem Bericht zufolge sieht es für das kindliche Wohlbefinden nicht gut aus. Aufgrund vieler Einschränkungen im medizinischen und sozialen Bereich warnt das UN Kinderhilfswerk Unicef vor gravierenden Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden. Die Schwerpunkte der Untersuchung lagen bei folgenden: Gute Freunde, die Unterstützung der Eltern, Bildung, finanzielle Sicherheit, Gesundheit, Herkunft und Gefahren in ihrem Umfeld.

Schon vor der Pandemie haben ein Drittel der Kinder und Jugendlichen angegeben, dass sie sich durch die genannten Kriterien schlecht fühlen – auch bedingt durch Armut und Ausgrenzung sowie Mobbing in der Schule. Jugendliche mit Geldsorgen fühlten sich häufiger psychisch belastet und einsam, reden häufiger über Zukunftsängste als andere junge Menschen.

Der Familiensoziologe Prof. Dr. Hans Bertram hat für Unicef den Bericht verfasst und kommt zu folgenden Ergebnissen: Nach seiner Auswertung ist ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen unzufrieden mit dem Leben, zwei Drittel sind damit zufrieden. In den Niederlanden hingegen sind fast vier Fünftel (79,4 Prozent) aller Kinder mit ihrem Leben zufrieden, in der Türkei nur 43,7 Prozent.

„Wenn Kinder in der Schule gemobbt werden, dann sinkt ihre Zufriedenheit enorm. Gelingt es, Kinder vor Mobbing und Ausgrenzung in der Schule zu bewahren, können ihre Zufriedenheit und ihre Leistungen verbessert werden“, so Bertram.

Schon vor Corona hat Deutschland vor allem darin versagt, für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen und allen Kindern vergleichbare Entwicklungschancen zu geben, schreibt der Spiegel Panorama vom 20.04.21. Nach wie vor haben Kinder aus Einwandererfamilien und Kinder von Alleinerziehenden schlechtere Startchancen. Die psychische Situation und die Zufriedenheit dieser Kinder waren schon vor der Pandemie schlechter als in anderen Industrieländern. Corona verschärft die Situation: „Wer in Zeiten einer Pandemie Schulen schließt, setzt das verfassungsrechtlich garantierte Recht auf gleiche Bildung für alle außer Kraft“, heißt es in dem Bericht.

Der Unicef-Bericht zeigt weiter, dass die gute Konjunktur der vergangenen Jahre nicht ausreichend genutzt wurde, um Kinderarmut zurückzudrängen. So waren 2019 in Deutschland 1,48 Millionen Kinder unter 16 Jahren von Armut betroffen.

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