Umfrage: Mehrheit für Vollzeit-Vater und Teilzeit-Mutter

Umfrage: Mehrheit für Vollzeit-Vater und Teilzeit-Mutter

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Seit Wochen hört man täglich von Politikern und linksorientierten Medienleuten, die Politik müsse dafür sorgen, dass Mütter voll erwerbstätig werden. Das Problem: Die Menschen wollen das gar nicht, wie eine neue Studie ergeben hat.

Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigt, dass 41 Prozent der Menschen in Deutschland ein Familienmodell bevorzugen, in dem der Vater in Vollzeit arbeitet und die Mutter Teilzeit arbeitet. Unterschiedliche Präferenzen zwischen Ost und West sind zu verzeichnen.

Die Befürworter dieses Modells betonen dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, während gleichzeitig eine gewisse finanzielle Absicherung gegeben ist. Im Gegensatz dazu sprechen sich nur 13 Prozent für das traditionelle „Alleinverdienermodell“ aus, bei dem der Vater die einzige Erwerbstätigkeit ausübt und die Mutter keiner beruflichen Tätigkeit nachgeht.

Interessanterweise gibt es Unterschiede zwischen den Einstellungen in Ost- und Westdeutschland. Obwohl die Erwerbsbeteiligung von Müttern in den letzten Jahrzehnten sowohl in West- als auch in Ostdeutschland auf ähnlichem Niveau angestiegen ist (73 Prozent in Westdeutschland und 75 Prozent in Ostdeutschland), präferieren Menschen in Ostdeutschland eher eine Vollzeittätigkeit der Mutter, insbesondere wenn das jüngste Kind zwei Jahre alt ist. Hier befürworten 30 Prozent der Befragten eine Vollzeittätigkeit der Mutter, während es in Westdeutschland nur 11 Prozent sind. Erst wenn das jüngste Kind zwölf Jahre alt ist, steigt die Zustimmung für eine Vollzeittätigkeit der Mutter in Westdeutschland auf knapp 50 Prozent.

Die Autorin der BiB-Studie, C. Katharina Spieß führt, diese Unterschiede auf die historischen Prägungen der beiden Staaten zurück, die auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch ihre Spuren in den Einstellungen zur Müttererwerbstätigkeit hinterlassen haben. Die Studie vergleicht auch die Einstellungen zur Erwerbstätigkeit von Vätern und zeigt, dass die Mehrheit der Befragten in allen Gruppen der Meinung ist, dass Väter unabhängig vom Alter ihrer Kinder in Vollzeit arbeiten sollten. Dennoch besteht eine beträchtliche Unterstützung für eine väterliche Teilzeitbeschäftigung. Die Studie berücksichtigt auch die Unterschiede zwischen den Befragten mit und ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland. Hier zeigt sich, dass Menschen aus westlichen Ländern die höchste Akzeptanz für Väter mit kleinen Kindern in Teilzeit haben, gefolgt von Deutschen und Zuwanderern der zweiten Generation. Zuwanderer aus osteuropäischen Ländern, Asien und Afrika hingegen unterstützen eine väterliche Teilzeitbeschäftigung am wenigsten.

Die Ergebnisse der Studie könnten wichtige Impulse für die Gestaltung von familienfreundlichen Maßnahmen in Politik und Wirtschaft geben, um endlich den Bedürfnissen von Familien gerecht zu werden und diese unabhängig vom Staat ihr Leben mit Kindern gestalten können.

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