Überbehütet: Die (zu) gut gemeinte Erziehung
Eltern geben sich mit der Kindererziehung so viel Mühe wie nie zuvor. Und doch sind die therapeutischen Praxen voll mit verhaltensauffälligen Kindern. Woran liegt das? Kinderpsychiater sind sich einig: Überbehütete Kinder werden ebenso krank wie vernachlässigte.
Es gab noch nie so viele verhaltensauffällige Kinder in den Praxen der Familientherapeuten. Immer mehr Eltern verzweifeln, fühlen sich mit der Erziehungsaufgabe überfordert. An gutem Willen fehlt es in den Familien nicht - doch woran dann? Kinder-Psychiater sind sich einig: Überbehütung kann ähnlichen Schaden in einer Kinderseele anrichten wie Vernachlässigung.
In ihrer Erziehungsarbeit nehmen immer mehr Eltern ihre Kinder zu wichtig. Sie konzentrieren sich sklavisch auf alles: Die wechselnden Launen des Kindes - auf spontane Ängste und materielle Forderungen, sie intervenieren bei Schulleitern und Lehrern, übernehmen sogar die Hausaufgaben am Wochenende und bügeln Fehler ihrer Kinder aus, bevor diese daraus lernen können. Dieses fixierte Verhalten kann so anstrengend sein, dass alle Beteiligten die Freude am Familienleben verlieren.
Der Druck auf die Kinder steigt mit den Erwartungen der Eltern
Die Kinder werden Bettnässer, entwickeln Essstörungen, ADHS oder massive Schulprobleme. Gleichzeitig üben diese Eltern ungeheuren Bildungsdruck aus. Leistungen in der Schule und im Sport werden als wichtiges Familienerzeugnis interpretiert. Sie überfrachten das Kind mit einem Berg von Qualifikationen und spornen es zu Konkurrenz an.
Hinzu kommt, dass die Kinder mit Lob und Tadel überhäuft werden. Pass auf, das kannst du noch nicht, das ist viel zu gefährlich, sind typische Aussagen vieler Eltern. Aber andererseits bekommen die Kinder bei jeder Kleinigkeit ein Lob. Im späteren Leben schützt sie aber niemand mehr vor den Gefahren der Welt und gelobt wird auch nur noch sehr selten. Die Kinder brauchen dadurch später eine Menge an Bestätigung, welche sie meist nicht bekommen. Sie brauchen Kollegen die ihnen zuarbeiten und Rückendeckung geben. Freunde die immer da sind und helfen. Meistens bekommen sie wenig davon, sie kommen in eine für sie völlig fremde Welt. Sie werden unglücklich. Es ist im Übrigen erwiesen, dass überbehütete Kinder im Leben eher unglücklicher sind, als Kinder die viele Probleme selbst lösen mussten.
Familientherapeutin Wendy Mogel beschreibt in einem Buch als Ausweg die Erziehung zu emotionaler Stabilität, Widerstandsfähigkeit und Selbstständigkeit. Sie befürwortet feste hierarchische Familienstrukturen, empfiehlt Eltern aber gleichzeitig mehr Zurückhaltung in der Erziehung. Zudem sollen Erwachsene ihr Kind nicht als Partner ansehen, sondern ihm Widerstand entgegensetzen. Dies würde die "natürliche Hierarchie" zwischen Vater, Mutter und Kind wieder herstellen, so Kinderpsychiater Michael Winterhoff.
"Kinder wollen sich in einem möglichst geordneten Umfeld zurecht finden und diese äußeren Ordnungen verinnerlichen, sie wollen sich in den Eigenarten, Gesten, Blicken, Stimmen ihrer Eltern wieder erkennen. Das Gefühl jedoch, dass sich die ganze Welt im Wesentlichen um sie dreht, raubt ihnen dieses Gegenüber."
Mit Informationen aus Praxis Jugendarbeit
Es gab noch nie so viele verhaltensauffällige Kinder in den Praxen der Familientherapeuten. Immer mehr Eltern verzweifeln, fühlen sich mit der Erziehungsaufgabe überfordert. An gutem Willen fehlt es in den Familien nicht - doch woran dann? Kinder-Psychiater sind sich einig: Überbehütung kann ähnlichen Schaden in einer Kinderseele anrichten wie Vernachlässigung.
In ihrer Erziehungsarbeit nehmen immer mehr Eltern ihre Kinder zu wichtig. Sie konzentrieren sich sklavisch auf alles: Die wechselnden Launen des Kindes - auf spontane Ängste und materielle Forderungen, sie intervenieren bei Schulleitern und Lehrern, übernehmen sogar die Hausaufgaben am Wochenende und bügeln Fehler ihrer Kinder aus, bevor diese daraus lernen können. Dieses fixierte Verhalten kann so anstrengend sein, dass alle Beteiligten die Freude am Familienleben verlieren.
Der Druck auf die Kinder steigt mit den Erwartungen der Eltern
Die Kinder werden Bettnässer, entwickeln Essstörungen, ADHS oder massive Schulprobleme. Gleichzeitig üben diese Eltern ungeheuren Bildungsdruck aus. Leistungen in der Schule und im Sport werden als wichtiges Familienerzeugnis interpretiert. Sie überfrachten das Kind mit einem Berg von Qualifikationen und spornen es zu Konkurrenz an.
Hinzu kommt, dass die Kinder mit Lob und Tadel überhäuft werden. Pass auf, das kannst du noch nicht, das ist viel zu gefährlich, sind typische Aussagen vieler Eltern. Aber andererseits bekommen die Kinder bei jeder Kleinigkeit ein Lob. Im späteren Leben schützt sie aber niemand mehr vor den Gefahren der Welt und gelobt wird auch nur noch sehr selten. Die Kinder brauchen dadurch später eine Menge an Bestätigung, welche sie meist nicht bekommen. Sie brauchen Kollegen die ihnen zuarbeiten und Rückendeckung geben. Freunde die immer da sind und helfen. Meistens bekommen sie wenig davon, sie kommen in eine für sie völlig fremde Welt. Sie werden unglücklich. Es ist im Übrigen erwiesen, dass überbehütete Kinder im Leben eher unglücklicher sind, als Kinder die viele Probleme selbst lösen mussten.
Familientherapeutin Wendy Mogel beschreibt in einem Buch als Ausweg die Erziehung zu emotionaler Stabilität, Widerstandsfähigkeit und Selbstständigkeit. Sie befürwortet feste hierarchische Familienstrukturen, empfiehlt Eltern aber gleichzeitig mehr Zurückhaltung in der Erziehung. Zudem sollen Erwachsene ihr Kind nicht als Partner ansehen, sondern ihm Widerstand entgegensetzen. Dies würde die "natürliche Hierarchie" zwischen Vater, Mutter und Kind wieder herstellen, so Kinderpsychiater Michael Winterhoff.
"Kinder wollen sich in einem möglichst geordneten Umfeld zurecht finden und diese äußeren Ordnungen verinnerlichen, sie wollen sich in den Eigenarten, Gesten, Blicken, Stimmen ihrer Eltern wieder erkennen. Das Gefühl jedoch, dass sich die ganze Welt im Wesentlichen um sie dreht, raubt ihnen dieses Gegenüber."
Mit Informationen aus Praxis Jugendarbeit