Studie: Mangelnde Empathie kann Internetsucht begünstigen
Immer mehr Menschen vernachlässigen Arbeit und Privatleben, um im Internet und in sozialen Netzwerken aktiv zu sein oder Online-Spiele zu "zocken". Warum manche Menschen und besonders Jugendliche möglicherweise anfälliger für diese Abhängigkeit vom Internet sind und warum das Phänomen häufiger in asiatischen Ländern aufzutreten scheint, ist noch nicht völlig geklärt. Wissenschaftler um den Ulmer Molekularpsychologen Professor Christian Montag haben nun untersucht, ob Persönlichkeitseigenschaften wie mangelnde Empathie oder der kulturelle Hintergrund die Neigung zu Internetsucht potenziell begünstigen. Für ihre Studie befragten sie über 600 Studierende in Deutschland und China.
Menschen, die abhängig vom Internet sind, vernachlässigen oft ihre Arbeit und Gesundheit oder ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Häufig sind es Jugendliche, die Facebook, Twitter und Youtube verfallen – und das weltweit. Psychologen aus Ulm und Bonn haben jetzt in Deutschland und China untersucht, ob Persönlichkeitseigenschaften wie mangelnde Empathie eine Internet-Abhängigkeit begünstigen können und ob dieser Effekt kulturell bedingt ist. „Problematische Internetnutzung tritt vor allem in asiatischen Ländern auf. In Südkorea sind sogar Menschen gestorben, nachdem sie beispielsweise mehrfach 50 Stunden ohne Unterbrechung online ‚gezockt‘ haben, aber auch in westlichen Kulturkreisen nimmt das Problem zu“, berichtet Professor Christian Montag, Leiter der Abteilung für Molekulare Psychologie an der Uni Ulm und Senior-Autor der Studie.
„Mitgefühl empfinden zu können, ist eine wichtige Fähigkeit, um erfolgreich mit anderen Menschen zu interagieren“, erläutert Erstautor und Empathie-Forscher Martin Melchers, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Differentielle und Biologische Psychologie an der Uni Bonn. „Jemandem, der lieber im Internet unterwegs ist, als sich in einem Café mit anderen zu treffen, fällt es wahrscheinlich auch schwerer, sich in andere hineinzuversetzen.“ Mit ihrer Studie verknüpfen die Wissenschaftler Internetsucht- und Empathieforschung: Themen, die – in einer Fragestellung zusammengefasst – bislang kaum untersucht worden sind. Auch der kulturelle Aspekt habe bisher wenig Beachtung gefunden, so die Autoren.
Zum Beispiel wurden die Teilnehmer gefragt, wie gut sie Gemütszustände ihrer Mitmenschen einschätzen und deren Reaktionen vorhersagen können. Im Internetsucht-Fragebogen sollten Angaben dazu gemacht werden, ob sie verheimlichen, wie lange sie im Internet sind oder was sie online machen.
Die Selbstauskünfte der Studierenden hätten gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen Mitgefühl und Internetnutzung erstaunlich deutlich sei. "Er tritt unabhängig von Alter, Kultur und Geschlecht auf. Denn obwohl sich die Stichproben hinsichtlich Alter und Geschlechtsverteilung signifikant unterscheiden, ist der Effekt auch nach Bereinigung der Ausgangsunterschiede durchgängig vorhanden", so die Forscher.
Angesichts der negativen Auswirkungen von Onlineübernutzung wie soziale Isolation, gesundheitliche Risiken und mögliche Arbeitsplatzverluste sehen die Forscher die dringende Notwendigkeit, dass die generalisierte Internetsucht als zunehmendes Problem und in Zukunft sogar als eigenständige Diagnose anerkannt wird.
Mit Angaben aus Psychologie-Aktuell
Menschen, die abhängig vom Internet sind, vernachlässigen oft ihre Arbeit und Gesundheit oder ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Häufig sind es Jugendliche, die Facebook, Twitter und Youtube verfallen – und das weltweit. Psychologen aus Ulm und Bonn haben jetzt in Deutschland und China untersucht, ob Persönlichkeitseigenschaften wie mangelnde Empathie eine Internet-Abhängigkeit begünstigen können und ob dieser Effekt kulturell bedingt ist. „Problematische Internetnutzung tritt vor allem in asiatischen Ländern auf. In Südkorea sind sogar Menschen gestorben, nachdem sie beispielsweise mehrfach 50 Stunden ohne Unterbrechung online ‚gezockt‘ haben, aber auch in westlichen Kulturkreisen nimmt das Problem zu“, berichtet Professor Christian Montag, Leiter der Abteilung für Molekulare Psychologie an der Uni Ulm und Senior-Autor der Studie.
„Mitgefühl empfinden zu können, ist eine wichtige Fähigkeit, um erfolgreich mit anderen Menschen zu interagieren“, erläutert Erstautor und Empathie-Forscher Martin Melchers, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Differentielle und Biologische Psychologie an der Uni Bonn. „Jemandem, der lieber im Internet unterwegs ist, als sich in einem Café mit anderen zu treffen, fällt es wahrscheinlich auch schwerer, sich in andere hineinzuversetzen.“ Mit ihrer Studie verknüpfen die Wissenschaftler Internetsucht- und Empathieforschung: Themen, die – in einer Fragestellung zusammengefasst – bislang kaum untersucht worden sind. Auch der kulturelle Aspekt habe bisher wenig Beachtung gefunden, so die Autoren.
Zum Beispiel wurden die Teilnehmer gefragt, wie gut sie Gemütszustände ihrer Mitmenschen einschätzen und deren Reaktionen vorhersagen können. Im Internetsucht-Fragebogen sollten Angaben dazu gemacht werden, ob sie verheimlichen, wie lange sie im Internet sind oder was sie online machen.
Die Selbstauskünfte der Studierenden hätten gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen Mitgefühl und Internetnutzung erstaunlich deutlich sei. "Er tritt unabhängig von Alter, Kultur und Geschlecht auf. Denn obwohl sich die Stichproben hinsichtlich Alter und Geschlechtsverteilung signifikant unterscheiden, ist der Effekt auch nach Bereinigung der Ausgangsunterschiede durchgängig vorhanden", so die Forscher.
Angesichts der negativen Auswirkungen von Onlineübernutzung wie soziale Isolation, gesundheitliche Risiken und mögliche Arbeitsplatzverluste sehen die Forscher die dringende Notwendigkeit, dass die generalisierte Internetsucht als zunehmendes Problem und in Zukunft sogar als eigenständige Diagnose anerkannt wird.
Mit Angaben aus Psychologie-Aktuell