Österreich: Bereits 22.000 Unterschriften gegen Homo-Ehe

Wien (kath.net) Rund 22.000 Christen verschiedener Konfessionen bekunden ihre Ablehnung des Lebenspartnerschaftsgesetzes durch ihre Unterschrift und eine Stellungnahme an das Parlament.

Zum Ende der Begutachtungsfrist für das im Entwurf vorliegende Lebenspartnerschaftsgesetz meldet die im Mai gebildete ökumenische Initiative „Nein zur HOME-EHE“ massiven Widerspruch an.

Gläubige aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden hatten vor wenigen Wochen angesichts der eher schleppend in Gang kommenden Diskussion eine Unterschriftenaktion gestartet und Christen ersucht, zum Gesetzesentwurf einer „Eingetragenen Partnerschaft“ für Homosexuelle Stellung zu nehmen.

In einer Aussendung bekräftigt heute die ökumenische Plattform "Gesellschaftsverantwortung“ die von fast 22.000 Menschen aus ganz Österreich unterschriebenen und bei einem Notar hinterlegten Einsprüche.

„Es ist eine Mogelpackung, wo nicht das drauf steht, was eigentlich drinnen ist, wobei man sich nur gescheut hat, das Wort Ehe auch für homosexuelle Paare sinnwidrig zu verwenden“, so Johannes Hoffmann, einer der Initiatoren der Plattform. „Für das Zusammenleben brauchen Paare keine Gesetze oder gar Sonderrechte, die nur den Familien als Ausgleich für besondere Lasten zustehen, die sie für das Gemeinwohl tragen. Der Staat hat bei der Regelung intimer Beziehungen eigentlich nichts verloren“, so Hoffmann. „Und zwischen einer Generalklausel zur völligen Öffnung der Ehe für Homosexuelle und der von uns geforderten Nicht-Einführung eines Partnerschaftsgesetzes wird es auf Dauer aufgrund des Gleichheitsgrundsatzes keinen Mittelweg geben können.“

Bemerkenswert sei es, dass es sich bei dieser Initiative des Widerstands um eine spontane Aktion, jenseits kirchlicher Strukturen handelt, die in kürzester Zeit eine dermaßen große Resonanz ausgelöst habe. Besonders erfreut zeigt sich Hoffmann über den „Schneeballeffekt“, den die Plattform ausgelöst habe und über den konfessionsübergreifenden Charakter der Aktion. Der plakative Name der Aktion „Nein zu HOMO-EHE“ rühre daher, dass den meisten Bürgern zwar völlig klar ist, dass mit dem Begriff „Ehe“ naturgemäß ausschließlich eine heterosexuelle Gemeinschaft bezeichnet werden kann, dass aber im vorliegenden Entwurf in penibler Art und Weise die Regelungen des Eherechtes kopiert und damit eine die Ehe diskriminierende Regelung für homosexuelle Paare geschaffen werde.

Ein weiterer Mitinitiator ist Johannes Fichtenbauer, Verantwortlicher für die Diakonenausbildung der Erzdiözese Wien: „Für gläubige Katholiken ist die Sachlage an sich klar: Schon 2003 hatte Kardinal Ratzinger, damals Vorsitzender der Glaubenskongregation, über die Verantwortung der Gläubigen geschrieben, dass es geboten sei, im Falle der rechtlichen Anerkennung von homosexuellen Lebensgemeinschaften 'klar und öffentlich Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzentwurf zu votieren'. Genau das hat auch die Österreichische Bischofskonferenz wiederholt getan. Aber die gleichen inhaltlichen Positionen werden auch, wie sich jetzt deutlich zeigt, von vielen protestantischen und freikirchlichen Gläubigen geteilt.“

Aber auch über einen anderen Punkt herrsche Konsens: In dieser Stellungnahme gehe es nicht darum, Homosexuelle als Personen oder deren persönliches Lebenskonzept zu diskriminieren. Das würde nicht dem Respekt vor der Freiheit der anderen entsprechen, der sich aus der christlichen Nächstenliebe ableitet.

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