Stephanuspreis an Prälat Prof. Helmut Moll für Martyrologium verliehen
Am 22. November 2008 fand die Verleihung des Preises der Stephanus-Stiftung an Prälat Prof. Helmut Moll für das von ihm im Auftrag der deutschen Bischofskonferenz herausgegebene „Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ in der Frankfurter Jesuitenhochschule St. Georgen statt. Die von Oberstudienrat i.R. Dr. Wolfgang Link ins Leben gerufene Stephanus-Stiftung wird von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt/Main verwaltet.An der Veranstaltung nahmen rund 50 Personen teil, darunter auch der Limburger Weihbischof Gerhard Pieschl, sowie Dr. Karl Joseph Hummel, Geschäftsführer der Forschungsstelle des Instituts für Zeitgeschichte in Bonn, und Prälat Dr. Ewald Nacke, Mitarbeiter der Nuntiatur in Berlin.
Bei der Laudatio hob der Stifter Dr. Link u.a. die „wissenschaftliche Genauigkeit, gepaart mit menschlicher Anteilnahme“, des federführend von Prälat Moll verfassten Martyrologiums hervor. Unter Berücksichtigung der Ökumene erstellte ein Stab von rund 160 Mitarbeitern über 700 Lebensbilder deutscher katholischer Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Dr. Link führte aus: „Das Martyrologium ist Mahnung für zukünftige Generationen, kritisch mit totalitären weltanschaulichen oder religiösen Ideologien umzugehen“.
IGFM-Geschäftsführer Karl Hafen wies im Anschluß auf aktuelle Fälle der Christenverfolgung hin und kritisierte, dass auch heute die Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt noch nicht verwirklicht sei. So erwähnte er die gegenwärtige Verfolgung von vorwiegend protestantischen Christen unter dem neomarxistischen Regime in Eritrea und zog am Beispiel des unter Hausarrest stehenden regierungskritischen eritreisch-orthodoxen Patriarchen Abuna Antonius einen Vergleich zu Märtyrern früherer Zeiten. Er wies auf die Bedrängnis der zum Christentum Konvertierten in Ägypten hin und berichtete über die Christen in Pakistan, die bei Glaubenswechsel der Blasphemie angeklagt und zu hohen Haftstrafen verurteilt werden könnten. Zu einer Zunahme der Benachteiligung bzw. Verfolgung von Christen ist es unter anderem als Reaktion auf den stattfindenden Anti-Terror-Kampf nach dem 11. September 2001 gekommen, da vor allem die militärischen Aktivitäten der USA als „Angriff auf den Islam“ gewertet würden. Allerdings sei die Abwehrhaltung gegen Übertritte zum Christentum nicht nur auf Länder mit muslimischer Mehrheit beschränkt. Auch in China und Indien existiere eine Antikonversionshaltung.