Stellungnahme der Glaubenskongregation zur Abtreibung/Schutz des Lebens genießt oberste Priorität.


Vatikan (kathnews). Die katholische Kirche ist in jedem Fall gegen Abtreibung. Dies unterstrich die vatikanische Glaubenskongregation in einer Mitteilung, die am Samstag in Rom veröffentlicht wurde. Die Glaubenskongregation reagiert damit auf den Fall eines neun-jährigen Mädchen in Brasilien, die abgetrieben hatte. Jose Cardoso Sobrinho, der zuständige Diözesanbischof, hatte in diesem Zusammenhang betont, dass die Kirche in jedem Falle gegen Abtreibung sei. Gleichzeitig unterstrich er, dass sich die Mutter des Mädchens und das involvierte Ärzteteam latae sententiae exkommuniziert hätten.

In Folge dieser Aussagen des Diözesanbischofs entfachte eine Debatte, ob die Tatstrafe der Exkommunikation in diesem speziellen Falle angebracht sei. Wie die Glaubenskongregation heute bekannt gab, seien in den Tagen nach der öffentlichen Diskussion um die Vertretbarkeit der Exkommunikation zahlreiche Briefe aus Südamerika an die Kongregation gerichtet worden. Zahlreiche Gläubige seien verwirrt und verunsichert gewesen, inwiefern es Situationen geben könne, in denen eine Abtreibung hinnehmbar sein könnte. Um auf diese Verunsicherungen eingehen zu können, stellte die Kongregation heute erneut klar, dass die Kirche beim Lebensschutz keine Abstriche machen kann.

Neben der Diskussion um die Aussagen von Bischof Jose Cardoso Sobrinho war es auch die Fehlinterpretation eines Artikels des Präsidenten der Akademie für das Leben, Erzbischof Rino Fisichella, die zu Verwirrungen führte. Fisichella hatte am 15. März in einem Artikel in der vatikanischen Tageszeitung L´Osservatore Romano geschrieben, dass man im vorliegenden Fall des brasilianischen Mädchens mit „großer Sorgfalt“ vorgehen müsse. Vielerorts wurde dies so interpretiert, als habe die Kirche prinzipiell nichts gegen die Abtreibung einzuwenden.

Quelle: Kathnews