<strong>So einfach können Kinder über TikTok Drogen kaufen</strong>
Maximilian Klieber
Die harmlos wirkende Plattform ,,TikTok“ hat ein Drogenproblem. Kinder und Jugendliche filmen sich nach dem Konsum von Drogen im Rausch und veröffentlichen das Ganze auf der Plattform. In der Kommentarsektion der Plattform werden unter solchen Beiträgen Konsumtipps geteilt und Jugendliche können an einen ,,Dealer“ vermittelt werden, wo sie die gefährlichen Substanzen anonym über das Internet einkaufen können.
Auf TikTok sind unzählige solcher Videos zu finden, die thematisieren, wann die Minderjährigen zum ersten Mal Drogen konsumiert haben. ,,Wie alt wart ihr, als ihr das Erste mal drauf wart?“ fragt eine Jugendliche in einem Video. Eine Userin antwortet in der Kommentarsektion daraufhin: ,,13“. Viele Jugendliche posten diese Inhalte um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten, sie wollen ,,viral“ gehen, was so viel bedeutet, dass ein Beitrag oder ein Videoclip möglichst viele Menschen über die sozialen Netzwerke erreicht. Für dementsprechende Clips werden User jedoch nicht gesperrt, obwohl die Nutzungsrichtlinien von TikTok solche Inhalte verbieten: ,, Wir untersagen das Darstellen von, das Bewerben von und den Handel mit Drogen“. Die Videos zu diesem Thema werden unter bestimmten ,,Hashtags“ gepostet. Wer auf TikTok den Suchbegriff ,,Drogen“ eingibt findet nichts, da die Jugendlichen mittlerweile wissen, unter welchen Hashtags sie die Videos verschleiern können. Hashtags wie beispielsweise ,,drff“ oder ,,tanteemma“, wobei Letzteres für die gefährliche Droge MDMA (Ecstasy) steht. Jedoch befinden sich auf der Plattform nicht nur Konsumenten sondern auch Dealer, durch die User mit Interesse schnell angeschrieben und in Telegram- und WhatsApp-Gruppen eingeladen werden, wo Sie dann Drogen einkaufen und bestellen können. In solche Gruppen wird von Kokain bis Cannabis alles angeboten.
Von den 2,7 Millionen deutschen Nutzern sollen 500.000 zwischen 13 und 17 Jahren sein (Stand 2020). Bis heute wird TikTok monatlich von 19 Millionen Deutschen genutzt, wodurch nahe liegt, dass es noch mehr Minderjährige sein könnten, die durch falsche Angaben bei der Anmeldung beispielsweise ihr wirkliches Alter verschleiern, um sich auch sensible Inhalte ab 18 auf TikTok anschauen zu können.