Smartphone-Sucht ist in Südkorea am meisten verbreitet
Nirgendwo sonst sind so viele Menschen von ihrem Smartphone abhängig wie in Südkorea.
Nach Erhebungen des Marktforschungsunternehmens eMarket haben schon 70 Prozent der 49 Millionen Einwohner ein modernes Telefon. Oft wird Seoul die "am besten vernetzte Stadt der Welt" genannt.
Als in den 1990er Jahren die Informationstechnologien boomten, preschte Südkorea voran und wollte für alle damit verwandten Produkte und Dienstleistungen der weltweit führende Standort werden. Schnelles Internet ist heute gerade in der Hauptstadt überall zu finden. Die Wachstumsstrategie der Regierung ist aufgegangen. Doch die Kehrseite bietet erschreckend hohe Zahlen von abhängigen Smartphone-Besitzern.
Weil heute praktisch jeder ein Smartphone besitzt und Zugang zum Internet hat, ist auch die Sucht nach diesen Diensten größer als irgendwo sonst. Schon vor zwei Jahren schätzte die Regierung Südkoreas die Zahl der Internetsüchtigen auf zwei Millionen. Eine andere Regierungsumfrage kam zum Ergebnis, dass ein Fünftel aller Teenager smartphonesüchtig ist. 80 Prozent der Heranwachsenden zwischen 12 und 19 Jahren haben ein solches Telefon, 40 Prozent davon verbringen täglich mehr als drei Stunden damit, auf dem Gerät zu spielen, zu chatten oder etwas bei Facebook zu posten.
In den letzten Jahren wurden immer extremere Fälle allgemeiner Internetsucht bekannt, auch wenn der Begriff umstritten ist und zum Beispiel auch Spielsucht bedeuten kann. Im Jahr 2005 etwa sorgte der Tod eines spielsüchtigen Mannes für Aufsehen, der an die 50 Stunden am Stück in einem der rund um die Uhr geöffneten Internetcafés verbrachte. Vier Jahre später starb ein drei Monate altes Baby an Unterernährung, nachdem die Eltern täglich mehrere Stunden in einem Café spielten. Eltern smartphonesüchtiger Kinder berichten von Gewalttätigkeit, Gedächtnisschwäche und Aufmerksamkeitsproblemen. Ärzte haben unter ihren Patienten zuletzt eine Zunahme neurologischer Traumata wie Kopfschmerzen, Hirninfarkte oder psychische Störungen beobachtet. Internetsucht soll dafür verantwortlich sein.
Jetzt werden für Eltern Wochenendkurse angeboten, in denen sie lernen, wie sie den Zugang zu ihren Kindern zurückgewinnen können. Allerdings haben diese Maßnahmen Grenzen. Nach Erhebungen des Instituts Korea Computer Life ist auch unter den Erwachsenen ein Zehntel internetsüchtig.
Mit Auszügen aus Zeit online
Nach Erhebungen des Marktforschungsunternehmens eMarket haben schon 70 Prozent der 49 Millionen Einwohner ein modernes Telefon. Oft wird Seoul die "am besten vernetzte Stadt der Welt" genannt.
Als in den 1990er Jahren die Informationstechnologien boomten, preschte Südkorea voran und wollte für alle damit verwandten Produkte und Dienstleistungen der weltweit führende Standort werden. Schnelles Internet ist heute gerade in der Hauptstadt überall zu finden. Die Wachstumsstrategie der Regierung ist aufgegangen. Doch die Kehrseite bietet erschreckend hohe Zahlen von abhängigen Smartphone-Besitzern.
Weil heute praktisch jeder ein Smartphone besitzt und Zugang zum Internet hat, ist auch die Sucht nach diesen Diensten größer als irgendwo sonst. Schon vor zwei Jahren schätzte die Regierung Südkoreas die Zahl der Internetsüchtigen auf zwei Millionen. Eine andere Regierungsumfrage kam zum Ergebnis, dass ein Fünftel aller Teenager smartphonesüchtig ist. 80 Prozent der Heranwachsenden zwischen 12 und 19 Jahren haben ein solches Telefon, 40 Prozent davon verbringen täglich mehr als drei Stunden damit, auf dem Gerät zu spielen, zu chatten oder etwas bei Facebook zu posten.
In den letzten Jahren wurden immer extremere Fälle allgemeiner Internetsucht bekannt, auch wenn der Begriff umstritten ist und zum Beispiel auch Spielsucht bedeuten kann. Im Jahr 2005 etwa sorgte der Tod eines spielsüchtigen Mannes für Aufsehen, der an die 50 Stunden am Stück in einem der rund um die Uhr geöffneten Internetcafés verbrachte. Vier Jahre später starb ein drei Monate altes Baby an Unterernährung, nachdem die Eltern täglich mehrere Stunden in einem Café spielten. Eltern smartphonesüchtiger Kinder berichten von Gewalttätigkeit, Gedächtnisschwäche und Aufmerksamkeitsproblemen. Ärzte haben unter ihren Patienten zuletzt eine Zunahme neurologischer Traumata wie Kopfschmerzen, Hirninfarkte oder psychische Störungen beobachtet. Internetsucht soll dafür verantwortlich sein.
Jetzt werden für Eltern Wochenendkurse angeboten, in denen sie lernen, wie sie den Zugang zu ihren Kindern zurückgewinnen können. Allerdings haben diese Maßnahmen Grenzen. Nach Erhebungen des Instituts Korea Computer Life ist auch unter den Erwachsenen ein Zehntel internetsüchtig.
Mit Auszügen aus Zeit online