Schweden: Geschlechtsneutrale Erziehung in Stockholmer Kindergarten "Egalia"/Keine „Jungen“ und „Mädchen“, kein „er“ oder „sie“
„Jedes Kind soll sich so entwickeln, wie es möchte, und sich nicht durch geschlechtsspezifische Stereotypisierungen in der Erziehung und die Erwartungen der Gesellschaft in eine bestimmte Rolle gedrängt fühlen“. Mit diesem Ziel wurde im Jahr 1998 der Kindergarten „Egalia“ in Stockholm gegründet. („Sei, was du willst“ vom 24. August 2012)
Wie das geschehen soll, darüber berichtet die „Zeit“: „Die Erzieherinnen und Erzieher sagen statt »Jungen« und »Mädchen« »Freunde«. Die Pronomen »er« und »sie« gibt es nicht, stattdessen wird der in Schweden mögliche geschlechtsneutrale Kunstbegriff hen benutzt, ein Kompromiss aus han (er) und hon (sie). Besucht ein Handwerker Egalia, wird er konsequent als hen bezeichnet – die 36 Kinder von Egalia sollen nicht das Gefühl bekommen, dass ein Installateur immer ein Mann sein muss.“
Was die Schule betreibt, ist eine wahre Dekonstruktion der Geschlechtsidentitäten. „»Wir zeigen den Kindern auch Antistereotype: Sprechen wir beispielsweise über den Beruf Astronaut, zeigen wir ihnen das Bild einer Astronautin. So sollen sie lernen, dass sie wirklich alles machen können, was sie möchten, und dass sie nicht durch ihr Geschlecht auf eine Berufsgruppe festgelegt werden«, sagt Lotta Rajalin der „Zeit“.
Eine solche Erziehung kann sich nur gegen die Familie, bzw. gegen die Erziehungsfunktion der Eltern richten: „Die Kinder sollen lernen, dass die traditionellen Lebensentwürfe, die sie von zu Hause oder aus ihrem familiären Umfeld kennen, nicht die einzigen sind.“
Man wundert sich nicht, dass die meisten Kinder, die in dieser Schule angemeldet werden, aus homosexuellen Beziehungen stammen.
Der schwedische Staat gab im Jahr 2008 12 Millionen Euro aus, um den traditionellen Stereotypisierungen in Schulen und Kindergärten entgegenzuwirken. Einige Politiker wollen in jeder Vorschule in Stockholm ein Genderpädagoge eingeführt sehen.
Der Bericht in der „Zeit“ lässt auch kritische Stimmen zu Wort kommen. „Kinder kennen bereits sehr früh Geschlechtsunterschiede, aber durch diese Fokussierung bekommt das Thema Geschlecht eine Relevanz, die nicht alterstypisch für die Bewertungen und Handlungen der Kinder ist“, bemerkt der deutsche Entwicklungspsychologe Peter Zimmermann.
Die Soziologin und ehemalige Gleichheitsexpertin der Schwedischen Akademiker-Organisation, Elise Claeson, meint zu Egalia, dass das Schaffen eines dritten, neutralen Geschlechts sei nicht gut, sondern verwirrend für Kinder sei. Erwachsene sollten auf diese Weise nicht in das Entdecken von Geschlecht und Sexualität eingreifen.
Die kritischen Bemerkungen im Zeit-Bericht gehen aber völlig an der Sache vorbei. Die Menschen kommen als Mann oder Frau auf die Welt, doch genau diese banale Tatsache, soll verschleiert werden. Die Erziehung in Egalia wird völlig von der Gender-Mainstreaming-Ideologie bestimmt, die essentielle Fakten des Menschen aus ideologischer Verblendung und egalitärem ignoriert. Hier wird mit den Kindern regelrecht ein gesellschaftspolitisches Experiment durchgeführt, wobei die Kinder aufgrund ihres Alters sich nicht wehren können. Es wird ihnen regelrecht psychische Gewalt angetan.
Die Tatsache, dass die Kinder regelrecht zu dieser Einstellung gezwungen werden müssen, wird im Bericht der Zeit gar nicht verheimlicht: „Eine schwedische Grundschule verzichtet neuerdings auf Spielzeugautos, da Jungen ihnen eine größere Bedeutung beim Spielen beimessen, als es den Erziehern lieb ist. An einer anderen Schule wurde die freie Spielzeit von der Agenda gestrichen, mit der Begründung, die Kinder würden dabei auf stereotype Rollenmuster zurückfallen, man habe das Entstehen von Hierarchien und Ausgrenzungen beobachtet.“