Schwangerschaft: Was Ungeborene schon alles können

(Aktion SOS LEBEN) Eltern.de berichtet über die großen und kleinen Wunder, die während der Schwangerschaft im Leib einer Mutter passieren.

Wissenschaftler haben folgendes entdeckt: Ab dem 5. Schwangerschaftsmonat können Babys Fruchtwasser in kleinen Schlucken trinken. Es trainiert damit Nieren und Schluckmuskeln. Beim trinken verschlucken sich die Babys häufig und bekommen sogar Schluckauf. Mediziner nehmen an, dass Schluckauf die Atemmuskulatur trainiert oder das Ungeborene schützt, dass Flüssigkeit in die Luftröhre gelangen kann. Jedes Ungeborene hat unterschiedlich viel Schluckauf, der völlig harmlos ist. Weil das Baby Fruchtwasser trinkt, speichert es seine Eindrücke. So prägt die Mutter durch ihre Ernährung schon vor der Geburt die Vorlieben des Babys.

Im zweiten Drittel der Schwangerschaft üben Babys das Saugen durch lutschen an seinem Daumen – durchschnittlich 18-mal pro Stunde.

Erst umstritten, jetzt nachgewiesen: Ungeborene können bereits Gähnen. Das machen sie vermutlich nicht, weil sie müde sind, es scheint mit der Entwicklung des Gehirns zusammenzuhängen. Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat können Babys die Augen öffnen. Sie probieren Bewegungen mit Händen und Füßen, die immer kräftiger werden. Dies können werdende Mütter und Väter spüren. In dieser Zeit können Babys auch Hell und Dunkel unterscheiden. Doch nur ein bis zwei Prozent vom Sonnenlicht kommen beim Kind an und somit lebt es völlig unabhängig von Tag und Nacht. Ab der 30. Schwangerschaftswoche kann man von Schlaf sprechen und ab der 36. Woche von Tiefschlaf. Babys sind etwa alle zwei bis vier Stunden wach und schlafen insgesamt 16 bis 20 Stunden pro Tag.

Spätestens ab der 25. Schwangerschaftswoche können Babys bereits hören, da ihr Gehör ausgereift ist. Geräusche nimmt es gedämmt war, durch das Grundrauschen des Blutes der Mutter und das Pochen ihres Herzschlags hindurch. Wenn zum Beispiel eine Autotür zuschlägt, kann es sein, dass sich das Baby erschreckt und im Bauch zusammenzuckt.

Am deutlichsten aber, hört es die Stimme der Mutter, die ihm immer vertrauter wird.

Manfred Hansmann, Leiter der Uni-Frauenklinik in Bonn, beobachtet seit vielen Jahren, wie eng die werdende Mutter und das Kind in ihrem Leib miteinander verbunden sind. Er sagt: "Ich bitte die Frauen, nach der Ultraschall-Untersuchung noch ein wenig liegen zu bleiben und laut mit ihrem Kind zu reden. Wenn ich kurz darauf noch einmal auf den Bildschirm schaue, schwimmen die meisten Ungeborenen sehr entspannt im Uterus. Die Pulsfrequenz der Babys beruhigt sich, manchmal kann ich sogar die Entspannung in ihren Gesichtszügen erkennen."

Das sollten werdende Eltern immer genießen: Zum Beispiel, indem der Vater sein Ohr auf den Bauch legt. Mit etwas Glück kann er den Herzschlag des Babys hören. Der klingt wie ein schnelles Tuckern. Auch die Tritte des Babys kann er deutlich spüren - wenn er die Hand auf den Bauch der Schwangeren legt. Legen sich werdende Eltern entspannt aufs Sofa, werden auch die Bewegungen deutlicher zu sehen sein. Diese Eindrücke lösen bei allen Eltern Glücksgefühle, Vorfreude und Stolz aus.

Eine entspannte Mutter in einem entspannten Umfeld ist immer das Beste für ihr Baby.