Schulpolitik: Zentrales Thema im hessischen Wahlkampf
Christiane Jurczik:
Am 22. September steht in Hessen die Neuwahl des Landesparlaments an. Für Schulen kann sich nach der Wahl vieles ändern, denn die Positionen der Parteien zur Bildungspolitik gehen weit auseinander.
Das gibt es bisher nur bei wenigen Ministerämtern die nach der Wahl in Hessen neu zu vergeben sind: Drei Kandidaten für einen Posten. Und wer im Falle eines rot-grünen Wahlsiegs das Bildungsressort übernehmen soll ist zwischen SPD und Grünen umstritten. Überhaupt sind sich die Wunsch-Koalitionspartner im zentralen Bereich der Landespolitik nicht sonderlich einig. Neben unterschiedlichen Personalvorschlägen haben sie auch voneinander abweichende inhaltliche Vorstellungen.
Im Schattenkabinett von SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel ist Heike Habermann für den Platz der Kultusministerin vorgesehen. Die 58-jährige Diplompädagogin ist seit zehn Jahren bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. Die SPD will mit ihren Forderungen nach mehr Ganztagsbetreuung insbesondere in den Grundschulen und einer Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe im Wahlkampf punkten. G8 sieht die Partei als gescheitert an.
Für viel Kritik sorgt Habermann mit ihrem Plan, eine Gemeinschaftsschule bis Klasse zehn aufzubauen. Langfristig will die SPD auch das Sitzenbleiben abschaffen. Im Streit, wie viel Freiheit und wie viel Pflicht in der Schulpolitik herrschen soll, betont Habermann mit Eltern, Schülern und Lehrern gemeinsam vorgehen zu wollen.
Nach dem Hin und Her bei G8 und G9 müssten Lehrer und Schüler endlich zur Ruhe kommen können, fordert Bildungsexperte der Grünen Mathias Wagner. Der 39-jährige ist seit 2005 bildungspolitischer Sprecher der Fraktion.
Die Grünen wollen, dass sich Schulen und Parteien auf eine Politik für die nächsten zehn Jahre verständigen. Ein Schwerpunkt liegt bei den Grundschulen und die Partei fordert unter anderem eine Betreuungsgarantie von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Das Angebot soll mit den Kommunen und ohne Zwang zustande kommen. Genügend Angebote soll auch eine wirkliche Wahlfreiheit bei der Auswahl zwischen G8 und G9-Schulen geschaffen werden.
Gewinnt dagegen Schwarz-Gelb, hat die amtierende Kultusministerin Nicola Beer von der FDP gute Chancen im Amt zu bleiben. Beer ist eine G8 Anhängerin und hatte viele Pläne zur Verbesserung, doch Ministerpräsident Volker Bouvier von der CDU verkündete, dass wahlweise wieder G9 zugelassen werde.
Beer ist für ein vielfältiges Schulsystem mit Gymnasien, Real- und Hauptschulen, Mittelstufen- und Gesamtschulen. Im kommenden Schuljahr will die Ministerin die Lehrerversorgung verbessern und startet zudem den lange angekündigten islamischen Religionsunterricht – zuerst an 27 Grundschulen.
Die CDU will das gegliederte Schulsystem mit Gymnasien erhalten, denn sie sieht darin die beste Möglichkeit, um jedes Kind zu fördern. ʺGleichmachereiʺ lehnt sie ab, eine Einheitsschule soll es nicht geben. Die Eltern sollen aus Vielfalt von Schulen wählen können, das gilt auch für die beiden Formen G8 und G9. Gemeinsam mit Kommunen, Vereinen und Kirchen soll ein freiwilliges Betreuungsangebot von bis zu zwölfjährigen Schülern bis 16.00 Uhr geschaffen werden. Auch mehr Ganztagsschulen soll es nach Meinung der CDU geben – je nach Bedarf.
Mit Material von News 4teachers
Am 22. September steht in Hessen die Neuwahl des Landesparlaments an. Für Schulen kann sich nach der Wahl vieles ändern, denn die Positionen der Parteien zur Bildungspolitik gehen weit auseinander.
Das gibt es bisher nur bei wenigen Ministerämtern die nach der Wahl in Hessen neu zu vergeben sind: Drei Kandidaten für einen Posten. Und wer im Falle eines rot-grünen Wahlsiegs das Bildungsressort übernehmen soll ist zwischen SPD und Grünen umstritten. Überhaupt sind sich die Wunsch-Koalitionspartner im zentralen Bereich der Landespolitik nicht sonderlich einig. Neben unterschiedlichen Personalvorschlägen haben sie auch voneinander abweichende inhaltliche Vorstellungen.
Im Schattenkabinett von SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel ist Heike Habermann für den Platz der Kultusministerin vorgesehen. Die 58-jährige Diplompädagogin ist seit zehn Jahren bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. Die SPD will mit ihren Forderungen nach mehr Ganztagsbetreuung insbesondere in den Grundschulen und einer Rückkehr zur sechsjährigen Mittelstufe im Wahlkampf punkten. G8 sieht die Partei als gescheitert an.
Für viel Kritik sorgt Habermann mit ihrem Plan, eine Gemeinschaftsschule bis Klasse zehn aufzubauen. Langfristig will die SPD auch das Sitzenbleiben abschaffen. Im Streit, wie viel Freiheit und wie viel Pflicht in der Schulpolitik herrschen soll, betont Habermann mit Eltern, Schülern und Lehrern gemeinsam vorgehen zu wollen.
Nach dem Hin und Her bei G8 und G9 müssten Lehrer und Schüler endlich zur Ruhe kommen können, fordert Bildungsexperte der Grünen Mathias Wagner. Der 39-jährige ist seit 2005 bildungspolitischer Sprecher der Fraktion.
Die Grünen wollen, dass sich Schulen und Parteien auf eine Politik für die nächsten zehn Jahre verständigen. Ein Schwerpunkt liegt bei den Grundschulen und die Partei fordert unter anderem eine Betreuungsgarantie von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Das Angebot soll mit den Kommunen und ohne Zwang zustande kommen. Genügend Angebote soll auch eine wirkliche Wahlfreiheit bei der Auswahl zwischen G8 und G9-Schulen geschaffen werden.
Gewinnt dagegen Schwarz-Gelb, hat die amtierende Kultusministerin Nicola Beer von der FDP gute Chancen im Amt zu bleiben. Beer ist eine G8 Anhängerin und hatte viele Pläne zur Verbesserung, doch Ministerpräsident Volker Bouvier von der CDU verkündete, dass wahlweise wieder G9 zugelassen werde.
Beer ist für ein vielfältiges Schulsystem mit Gymnasien, Real- und Hauptschulen, Mittelstufen- und Gesamtschulen. Im kommenden Schuljahr will die Ministerin die Lehrerversorgung verbessern und startet zudem den lange angekündigten islamischen Religionsunterricht – zuerst an 27 Grundschulen.
Die CDU will das gegliederte Schulsystem mit Gymnasien erhalten, denn sie sieht darin die beste Möglichkeit, um jedes Kind zu fördern. ʺGleichmachereiʺ lehnt sie ab, eine Einheitsschule soll es nicht geben. Die Eltern sollen aus Vielfalt von Schulen wählen können, das gilt auch für die beiden Formen G8 und G9. Gemeinsam mit Kommunen, Vereinen und Kirchen soll ein freiwilliges Betreuungsangebot von bis zu zwölfjährigen Schülern bis 16.00 Uhr geschaffen werden. Auch mehr Ganztagsschulen soll es nach Meinung der CDU geben – je nach Bedarf.
Mit Material von News 4teachers