Schüler können immer schlechter lesen und schreiben

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Schon vor Corona waren etwa 20 Prozent der Grundschüler nicht in der Lage altersgemäß zu lesen. Doch nach der Pandemie hat sich die Lage noch einmal drastisch verschärft. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie, die von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgestellt wurde und im Abstand von fünf Jahren den Stand der Viertklässler genauer unter die Lupe nimmt.

Besorgniserregend, denn: Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2016 entsprachen die Kompetenzrückgänge im Lesen etwa einem Drittel, in Rechtschreibung und Mathematik dem Viertel eines Schuljahres. Vergleicht man die Rückstände aus dem Jahr 2011 liegen diese nun sogar bei einem halben Schuljahr.

Weltweit wurde Deutschland laut Studie von 20 Ländern überholt - 2001 waren es nur vier Länder.

In jedem Bereich haben sich die Ergebnisse verschlechtert, besonders trifft das für den Bereich Rechtschreibung zu. Weniger als die Hälfte der Viertklässler, nämlich 44 Prozent erreichten hier den "Regelstandard", also das, was im Schnitt von Schülern in diesem Alter erwartet wird und fast ein Drittel, also 30 Prozent, verfehlte den "Mindeststandard"! Das bedeutet, dass fast jeder dritte Grundschüler in der vierten Klasse so viele Rechtschreibfehler macht, dass er die erforderlichen Mindestanforderungen nicht erreicht. Beim Lesen, Zuhören und in Mathematik erreichte etwa jeder Fünfte nicht die Mindeststandards, gibt tagesschau.de vom 01.07.22 bekannt.

Und dass, obwohl es durchaus bekannt ist, wie förderlich Lesen ist. Die allererste Grundlage für das Lesen lernen bildet das Vorlesen. Denn dabei geht es nicht nur um Förderung und Sprachentwicklung. Lesen steigert die mentale Vorstellungskraft und wirkt sich positiv auf die sozialen Fähigkeiten von Kindern aus. Es fördert das Einfühlungsvermögen und das Interesse genauso wie das Verständnis für Andere und schult gleichzeitig die Sozialkompetenzen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass Kinder die gut lesen können auch in allen Schulfächern bessere Noten haben. Schon 15 Minuten Vorlesen am Tag sind für einen positiven Effekt ausreichend, wichtig ist nur, dass man regelmäßig vorliest. Lesen ist eine Schlüsselkompetenz, während und vor allem auch nach der Schulzeit.

Kinder verknüpfen dann das Vorlesen mit vielen positiven Erinnerungen und Erfahrungen, wie zum Beispiel das Kuscheln und das damit verbundene Gefühl der Geborgenheit, die ungeteilte Aufmerksamkeit, es regt die Fantasie und Kreativität an, gleichzeitig sorgt es für Entspannung und Ruhe.