Schon Kleinkinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Wird einem Menschen etwas weggenommen, setzen sich schon Dreijährige für das Opfer ein, als wären sie selbst betroffen.
Das berichten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der Universität Manchester im Fachmagazin Current Biology.
In zwei Studien konfrontierten die Psychologen Drei- und Fünfjährige mit Hilfe von Handpuppen in verschiedenen Situationen. Dabei nahm eine Puppe entweder ihnen oder aber einer anderen Puppe Stifte, Gummibärchen oder Spielzeug weg. Dabei prüften sie die Reaktion der Kleinen. Von verschiedenen Optionen wählten die Dreijährigen am ehesten jene, dem ursprünglichen Besitzer den Gegenstand zurückzugeben „Ist das nicht möglich, dann versuchen sie zumindest den Dritten daran zu hindern, den weggenommenen Gegenstand zu nutzen“, sagt Ko-Autorin Katrin Riedl.
Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass schon kleine Kinder vor allem die Konsequenzen für das Opfer im Blick haben. Dabei neigen sie eher dazu, dem Opfer zu helfen, als den Profiteur zu bestrafen. „Die Sorge um andere, zum Beispiel in Form von Empathie, scheint ein Hauptbestandteil des menschlichen Gerechtigkeitssinns zu sein“, erklärt Keith Jensen von der Universität Manchester.
"Vorschulkinder reagieren feinfühlig, wenn anderen ein Schaden entsteht", sagt Jensen. Gleichzeitig haben selbst dreijährige Kinder schon ein überraschendes Maß an Fürsorge und einen intuitiven Sinn für eine opferorientierte Gerechtigkeit. Denn während die älteren Kinder den Dieb durchaus auch bestraften, taten die Jüngsten im Experiment dies nicht. "Vor die Wahl gestellt, helfen sie lieber dem Opfer dabei, den Schaden zu beseitigen als den Übeltäter zu bestrafen", so Jensen.
Die Forscher leiten daraus Hinweise für die Erziehung ab. "Eltern können den Gerechtigkeitssinn fördern, wenn sie neben Bestrafung vor allem auf wiederherstellende Gerechtigkeit setzen. Der Moment der Wiedergutmachung ist offensichtlich viel eindrücklicher als reine Bestrafung."
Mit Angaben des Spiegel.de
Das berichten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und der Universität Manchester im Fachmagazin Current Biology.
In zwei Studien konfrontierten die Psychologen Drei- und Fünfjährige mit Hilfe von Handpuppen in verschiedenen Situationen. Dabei nahm eine Puppe entweder ihnen oder aber einer anderen Puppe Stifte, Gummibärchen oder Spielzeug weg. Dabei prüften sie die Reaktion der Kleinen. Von verschiedenen Optionen wählten die Dreijährigen am ehesten jene, dem ursprünglichen Besitzer den Gegenstand zurückzugeben „Ist das nicht möglich, dann versuchen sie zumindest den Dritten daran zu hindern, den weggenommenen Gegenstand zu nutzen“, sagt Ko-Autorin Katrin Riedl.
Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass schon kleine Kinder vor allem die Konsequenzen für das Opfer im Blick haben. Dabei neigen sie eher dazu, dem Opfer zu helfen, als den Profiteur zu bestrafen. „Die Sorge um andere, zum Beispiel in Form von Empathie, scheint ein Hauptbestandteil des menschlichen Gerechtigkeitssinns zu sein“, erklärt Keith Jensen von der Universität Manchester.
"Vorschulkinder reagieren feinfühlig, wenn anderen ein Schaden entsteht", sagt Jensen. Gleichzeitig haben selbst dreijährige Kinder schon ein überraschendes Maß an Fürsorge und einen intuitiven Sinn für eine opferorientierte Gerechtigkeit. Denn während die älteren Kinder den Dieb durchaus auch bestraften, taten die Jüngsten im Experiment dies nicht. "Vor die Wahl gestellt, helfen sie lieber dem Opfer dabei, den Schaden zu beseitigen als den Übeltäter zu bestrafen", so Jensen.
Die Forscher leiten daraus Hinweise für die Erziehung ab. "Eltern können den Gerechtigkeitssinn fördern, wenn sie neben Bestrafung vor allem auf wiederherstellende Gerechtigkeit setzen. Der Moment der Wiedergutmachung ist offensichtlich viel eindrücklicher als reine Bestrafung."
Mit Angaben des Spiegel.de