Rechnen, schreiben, lesen: Grundschüler können immer weniger

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die von der Kultusministerkonferenz (KMK) am 1. Juli 2022 vorgestellt wurde, zeigen, dass der Wissensstand von Grundschülern bei weitem nicht mehr dem Standard entspricht. Die Studie wird alle fünf Jahre erhoben und untersucht den Bildungsstand von Grundschülern bis zur vierten Klasse. Fast jeder dritte Grundschüler in der vierten Klasse macht so viele Rechtschreibfehler, dass er die definierten Mindestanforderungen nicht erreicht. Beim Lesen, Zuhören und in Mathematik erreichte jeder Fünfte nicht die Mindeststandards. Für den weiteren Bildungsweg und die berufliche Zukunft sind das schlechte Voraussetzungen.

Im Vergleich zur letzten Erhebung 2016 entsprechen die Rückgänge im Lesen circa einem Drittel, bei der Rechtschreibung und in Mathematik einem Viertel des Schuljahres. Verglichen mit den Daten aus dem Jahr 2011 sind es sogar Rückstände von rund einem halben Schuljahr, berichtet zdf.de am 01.07.22.

Nach ersten Einschätzungen führt man die schlechten Ergebnisse teilweise auf die Schulschließungen in den Corona Lockdown Zeiten zurück. Der Anteil der Kinder, die den Mindeststandard nicht erreichen, ist deutlich gestiegen, und die sozialen Ungleichheiten haben sich parallel zudem noch verstärkt. Denn die Kinder, die zu Hause wenig Unterstützung bekommen sind besonders betroffen. Auch fehlende Integration und Unsicherheit durch Umstrukturierung können mit den signifikant schlechten Ergebnissen in Verbindung gebracht werden. Die drastische Verschlechterung der Ergebnisse ist übrigens in ganz Deutschland zu verzeichnen.

Schlechte Noten für Bildungspolitik

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte, die Studie stelle der Bildungspolitik in Deutschland ein "miserables Zeugnis" aus. Besorgniserregend seien die Ergebnisse auch, weil in der Grundschule die Fundamente für den weiteren Bildungserfolg gelegt werden. Die wissenschaftliche Leiterin des IQB, Petra Stanat, sagte: "Fast 20 Prozent der Kinder können nicht gut lesen - das ist ein Problem und es wird schwierig, das aufzuholen."