Radikalisierung bei den Weltuntergangskindern

<p>Christiane Jurczik</p> <p>Seit Wochen blockieren sie Straße während des Berufsverkehrs oder kleben sich auf Autobahnen fest. Oder sie legen Teile des Hamburger Hafens lahm. Mit dem Ziel ihre Forderungen zum Klimaschutz durchzusetzen. Und der Ton wird rauer unter den Klimaaktivisten. Sie wollen – jetzt unter Androhung von Gewalt – erreichen, dass die Regierung zum Beispiel Gesetze gegen Lebensmittelverschwendung erlässt. Denn ein Drittel aller produzierten Lebensmitte wird weggeworfen. Deshalb wird in Europa so viel CO2 ausgestoßen, wie die Niederlande insgesamt verbrauchen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung am 20.02.22.</p> <p>Sie drohen damit die Infrastruktur des Landes zu stören, wie Flughäfen und Häfen – und diese Drohungen sind gut durchdacht. Ein promovierter Politikwissenschaftler, Tadzio Müller, bewegt sich ganz vorne in den Reihen der Aktivisten, die sich dramatisch "Aufstand der letzten Generation" nennen.</p> <p>„Wenn die Politik so weitermacht, werde es „möglicherweise“ eine grüne RAF geben, sagt Müller.</p> <p>Auch andere Gruppierungen denken radikaler und nehmen sich ein Beispiel. Sie wollen ihre Aktionsformen erweitern, indem sie Dinge zerstören. Also nicht mehr vor einem Bagger sitzen, sondern diese demolieren. Es sollen Industrieanlagen zerstört werden und weitere Ausschreitungen sind schon in Planung. Auch bei der braven Fridays for Future Bewegung wird umgedacht und radikales Gedankengut gesammelt. Sie wollen verschiedene Mittel auszuprobieren um ihre Forderungen durchzusetzen.</p> <p>So wird beispielsweise aus teuren SUVs und Sportwagen mit hohem CO2-Ausstoß die Luft aus den Reifen gelassen. Die Besitzer finden am nächsten Morgen einen Zettel mit einer Warnung am Auto, dass ihre "Drecksschleuder" aus Klimaschutzgründen "platt" sei. Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt in diesen Fällen. Eine dieser Gruppen äußert sich im Interview mit Panorama. Sie stünden dazu, "eine Grenze überschreiten zu wollen". Nicht wenige dieser Aktivisten wechseln von Fridays for Future zur letzten Generation weil dort angeblich “zu wenig passiert“. Gemeint ist damit zu wenig Gewalt gegen Sachen… anscheinend ist die Frustrationsgrenze dieser Kinder nicht sehr ausgeprägt.</p> <p>Es ist schon bedenklich, wenn sich Olaf Scholz von ein paar Klima-Kindern erpressen lässt und auf die Knie geht weil sie in den Hungerstreik getreten sind. Das war letztes Jahr in Berlin. Die radikal geprägten Kinder feierten es als Sieg als Scholz zu einem Gespräch bereit war. Solche Aktionen lassen den übertriebenen Selbstwert der selbsternannten Weltenretter enorm steigen. Es resultiert eine übersteigerte Selbstwahrnehmung. Sie sehen sich im Recht und haben somit ein Recht in die Gesellschaft einzugreifen, sie zu stören und zu zerstören was sie stört.</p> <p>Heute geht es also mehr um Angst verbreiten, sei es durch Drohungen oder angebliche Aufklärung.</p>