Psychologie Heute: Sexualisierung der Kinder gefährdet gesunde Identitätsfindung
In der Maiausgabe des Jahres 2011 geht die Zeitschrift „Psychologie Heute“ auf das Problem der zunehmend frühen Sexualisierung der Kinder ein. Kinder würden heutzutage mit einer sexualisierten Gesellschaft und in den Medien mit sexuellen Inhalten konfrontiert, was nicht folgenlos für die Entwicklung der Heranwachsenden bliebe. Diese Inhalte, die heutzutage so gut wie in allen Medien präsent sind, überfordern die Kinder, da sie unvorbereitet auf diese zustoßen. Aber nicht nur das. Kinder beginnen sehr früh, Rollenmuster, die sie in den Medien sehen, für sich zu übernehmen, um auf diese Weise ihren sozialen Status zu erhöhen: „Kinder erfahren, daß physische Schönheit – mit den richtigen Produkten erreicht, sie nicht nur sexy, sondern auch zu einer erfolgreichen Person macht.“ Zunehmend würden Kinder anstreben, sexuell anziehend auszusehen, aber gleichzeitig Sexualität völlig losgelöst von Beziehungen, in denen Gefühle und Liebe eine Rolle spielen, wahrnehmen.Durch eine frühe Sexualisierung kompensieren manche Kinder die geringe Zuwendung, die sie erhalten. Über die sexuelle Attraktivität versuchen sie dann ihre Identität zu finden bzw. zu bestätigen. Stellen sie fest, daß sie auf andere dadurch anziehend wirken, steigert das ihr Selbstwertgefühl. Allerdings kann das später zu einer ungesunden Haltung in Bezug auf ihren Körper, auf Beziehungen und auf Sexualität führen. Dieses Problem kann auch pathologische Züge erhalten und zu sexuellen Mißbrauch, Pädophilie oder Prostitution führen.
Besitzen Kinder starke Bindungen zu zuverlässigen Bezugspersonen, sei die Gefahr einer Sexualisierung viel geringer.