Prostitution und Menschenhandel sind untrennbar
Über 30 Jahre lang war Manfred Paulus als Leiter einer Kriminalinspektion in Ulm für Prostitution und Frauenhandel zuständig. Die EU schickte ihn als Experten in die Rekrutierungsländer der Frauen, die in Deutschland in Bordellen und auf dem Straßenstrich landen. Von Weißrussland bis Rumänien recherchierte Paulus, wie die Ware Frau nach Deutschland gebracht wird.
In einem Interview vom 18.08.14, mit Emma, nimmt er Bezug auf die Forderung der SPD, man müsse zwischen Menschenhandel und Prostitution unterscheiden und sagt dazu: „Wir haben in der Prostitution in Deutschland heute bis zu 100 Prozent Frauen aus dem Ausland. Es sollte klar sein, dass eine Weißrussin aus dem Tschernobyl-Gebiet oder eine Roma aus dem Ghetto in Rumänien sich niemals alleine aufmachen kann, um sich in Deutschland zu prostituieren. Sie haben kein Geld, keine Bezugsperson, keine Anlaufstelle. Die Frauen werden ins Land geschleust. Da haben sich inzwischen hochkriminelle Strukturen gebildet und die organisierte Kriminalität hat das Gewerbe fest im Griff. Die geforderte Trennung lässt Schlimmstes befürchten.“
Diese unrealistische Einschätzung erklärt sich Paulus so: „Da sind offensichtlich Leute am Werk, die das Milieu nicht oder zu wenig kennen und sich diesen Mythos von der sauberen Prostitution von den Lobbyisten einflüstern lassen – bewusst oder unbewusst. Das scheint mir bereits 2001 der Fall gewesen zu sein, als SPD und Grüne das heutige Prostitutionsgesetz gemacht haben. Damals hat man zum Beispiel ein “Weisungsrecht“ für Bordellbetreiber in das Gesetz geschrieben. Wir sind wahrscheinlich das einzige Land der Welt, das Bordellbetreibern gegenüber Frauen ausdrücklich so ein Recht einräumt.
Die SPD, der Bundesverband der Unternehmer im Erotikgewerbe und der Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen haben in einer Anhörung erklärt, dass die große Mehrheit der Prostituierten “freiwillig“ arbeite und Zwangsprostitution eine “Randerscheinung“ sei. Paulus ist zusammen mit vielen Kollegen der Meinung: 98 Prozent der Frauen, die sich in Deutschland prostituieren, tun das fremdbestimmt. Freiwillige Prostituierte begegnen mir nur an einem Ort: in Talkshows. Aber „Freiwilligkeit ist eben ein wahres Zauberwort. Wenn die Prostitution freiwillig stattfindet, dann hat der Bordell-Betreiber, der Freier kein Problem mehr. Und dann hat die Polizei, die Justiz, die Politik keine Handhabe mehr. Die Wahrheit ist aber eine ganz andere. Von Freiwilligkeit zu sprechen halte ich für zynisch.
Auf die Frage, was dann in einem neuen Prostitutionsgesetz stehen solle, antwortet Paulus: „Sehr wichtig ist, dass das Weisungsrecht fällt und Prostitution nur als selbstständige Tätigkeit und erst ab 21 Jahren ausgeübt werden darf. Eine An- und Abmeldepflicht und auch die Wiedereinführung der Gesundheitsuntersuchung sind wichtig. Im Grunde müssen alle Punkte, die die CDU/CSU vorgelegt hat, ins Gesetz.“
„Wir haben heute Vorzeige-Bordelle aus Marmor und Edelstahl. Doch dahinter steckt organisierte Kriminalität die alles steuert. Um diese Strukturen aufzubrechen, genügt es nicht zu sagen: Der Bordellbetreiber, der nur ein Strohmann sein könnte, muss sich anmelden, dann ist alles erledigt. Es darf nicht passieren, dass bei der Reform Stückwerk herauskommt, das wieder nur den Profiteuren der Prostitution nützt.“
„Im Ausland schüttelt man über die deutsche Gesetzgebung den Kopf. Ich denke, dass der Druck aus den Herkunftsländern der Frauen auf die deutsche Politik größer werden wird. In all diesen Ländern weiß man sehr genau was hierzulande mit den Frauen passiert. Und man verachtet zutiefst, dass wir dem so gut wie nichts entgegensetzen. Wir haben mit dem Gesetz von 2002 den Tätern den Boden bereitet – wir haben sie mit den Freiheiten hierzulande angelockt. Es hat sich überall rumgesprochen, wie leicht man in Deutschland das Geschäft mit der Ware Frau betreiben kann. Wenn wir diese Freiheiten für die Täter jetzt um 180 Grad zurückdrehen, dann wird sich auch das wieder herumsprechen.“
Was wir hier als Freiheit bezeichnen, ist totale Unfreiheit für zahllose Frauen – das ist Sexsklaverei.
In einem Interview vom 18.08.14, mit Emma, nimmt er Bezug auf die Forderung der SPD, man müsse zwischen Menschenhandel und Prostitution unterscheiden und sagt dazu: „Wir haben in der Prostitution in Deutschland heute bis zu 100 Prozent Frauen aus dem Ausland. Es sollte klar sein, dass eine Weißrussin aus dem Tschernobyl-Gebiet oder eine Roma aus dem Ghetto in Rumänien sich niemals alleine aufmachen kann, um sich in Deutschland zu prostituieren. Sie haben kein Geld, keine Bezugsperson, keine Anlaufstelle. Die Frauen werden ins Land geschleust. Da haben sich inzwischen hochkriminelle Strukturen gebildet und die organisierte Kriminalität hat das Gewerbe fest im Griff. Die geforderte Trennung lässt Schlimmstes befürchten.“
Diese unrealistische Einschätzung erklärt sich Paulus so: „Da sind offensichtlich Leute am Werk, die das Milieu nicht oder zu wenig kennen und sich diesen Mythos von der sauberen Prostitution von den Lobbyisten einflüstern lassen – bewusst oder unbewusst. Das scheint mir bereits 2001 der Fall gewesen zu sein, als SPD und Grüne das heutige Prostitutionsgesetz gemacht haben. Damals hat man zum Beispiel ein “Weisungsrecht“ für Bordellbetreiber in das Gesetz geschrieben. Wir sind wahrscheinlich das einzige Land der Welt, das Bordellbetreibern gegenüber Frauen ausdrücklich so ein Recht einräumt.
Die SPD, der Bundesverband der Unternehmer im Erotikgewerbe und der Bundesverband erotische und sexuelle Dienstleistungen haben in einer Anhörung erklärt, dass die große Mehrheit der Prostituierten “freiwillig“ arbeite und Zwangsprostitution eine “Randerscheinung“ sei. Paulus ist zusammen mit vielen Kollegen der Meinung: 98 Prozent der Frauen, die sich in Deutschland prostituieren, tun das fremdbestimmt. Freiwillige Prostituierte begegnen mir nur an einem Ort: in Talkshows. Aber „Freiwilligkeit ist eben ein wahres Zauberwort. Wenn die Prostitution freiwillig stattfindet, dann hat der Bordell-Betreiber, der Freier kein Problem mehr. Und dann hat die Polizei, die Justiz, die Politik keine Handhabe mehr. Die Wahrheit ist aber eine ganz andere. Von Freiwilligkeit zu sprechen halte ich für zynisch.
Auf die Frage, was dann in einem neuen Prostitutionsgesetz stehen solle, antwortet Paulus: „Sehr wichtig ist, dass das Weisungsrecht fällt und Prostitution nur als selbstständige Tätigkeit und erst ab 21 Jahren ausgeübt werden darf. Eine An- und Abmeldepflicht und auch die Wiedereinführung der Gesundheitsuntersuchung sind wichtig. Im Grunde müssen alle Punkte, die die CDU/CSU vorgelegt hat, ins Gesetz.“
„Wir haben heute Vorzeige-Bordelle aus Marmor und Edelstahl. Doch dahinter steckt organisierte Kriminalität die alles steuert. Um diese Strukturen aufzubrechen, genügt es nicht zu sagen: Der Bordellbetreiber, der nur ein Strohmann sein könnte, muss sich anmelden, dann ist alles erledigt. Es darf nicht passieren, dass bei der Reform Stückwerk herauskommt, das wieder nur den Profiteuren der Prostitution nützt.“
„Im Ausland schüttelt man über die deutsche Gesetzgebung den Kopf. Ich denke, dass der Druck aus den Herkunftsländern der Frauen auf die deutsche Politik größer werden wird. In all diesen Ländern weiß man sehr genau was hierzulande mit den Frauen passiert. Und man verachtet zutiefst, dass wir dem so gut wie nichts entgegensetzen. Wir haben mit dem Gesetz von 2002 den Tätern den Boden bereitet – wir haben sie mit den Freiheiten hierzulande angelockt. Es hat sich überall rumgesprochen, wie leicht man in Deutschland das Geschäft mit der Ware Frau betreiben kann. Wenn wir diese Freiheiten für die Täter jetzt um 180 Grad zurückdrehen, dann wird sich auch das wieder herumsprechen.“
Was wir hier als Freiheit bezeichnen, ist totale Unfreiheit für zahllose Frauen – das ist Sexsklaverei.