Presseerklärung von EuroProLife zum Gebetszug “1000 Kreuze für das Leben” am 4. Oktober 2008 in München
Die Vereinigung EuroProLife (Europäische Stimme der ungeborenen Kinder:„Protect our Life“ = „Schützt unser Leben“) hatte für den 4. Oktober zu einem friedlichen Gebetszug für das Leben um 16.30 Uhr auf dem Marienplatz aufgerufen. Sie hat ihren Sitz im Lebenszentrum in München, wo schwangere Frauen ebenso Hilfe in Not erfahren wie auch Frauen, die an Abtreibungsfolgen (PAS = Post-Abortion-Syndrom) leiden. Hier wurden in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag mit schweren Steinen beide Schaufensterscheiben eingeworfen.
Ziel dieses Zuges war es, durch Gebet und das Tragen von weißen Holzkreuzen auf die vorgeburtliche Tötung von ca. 1.000 Kindern, die an einem gewöhnlichen Werktag in Deutschland abgetrieben werden, aufmerksam zu machen und die schmerzliche Trauer darüber zum Ausdruck zu bringen.
Es wurde gebetet für alle kostbaren Kinder Gottes: für die vorgeburtlich getöteten Mädchen und Jungen, für ihre Mütter und Väter; für Ärzte, Krankenschwestern, Politiker und alle an Abtreibungen beteiligten Personen, damit die Herzen der Menschen gewandelt werden und nie wieder eine Frau so schwer in Bedrängnis gerät, dass sie als einzigen Ausweg die Tötung ihres Kindes sieht.
Aus diesen Gründen verwahrt sich EuroProLife entschieden gegen jede politische Instrumentalisierung dieses friedlichen Gebetszuges – von welcher Seite auch immer -, der seit 2001 jährlich unter den Augen der Münchner Polizei stattfindet.
An diesem Gebetszug nahmen auch Rechtsradikale teil, die nicht eingeladen waren und deren Ziel es auch nicht war, mitzubeten. Das Präsidium von EuroProLife brachte und bringt hiermit nochmals klar und deutlich zum Ausdruck, dass der Veranstalter sich von neonazistisch geprägten Gruppen und sonstigen ideologischen Trittbrettfahrern entschieden distanziert.
Leider war es der Polizei nicht möglich, diese Personen zu entfernen, solange sie sich ruhig verhielten. Denn – so sagt es das Versammlungsgesetz – jeder darf sich einem öffentlichen Aufzug anschließen, eigene Flugblätter verteilen und dabei sogar die gegenteilige Meinung des Veranstalters vertreten. Auch verbale Aufforderungen gegenüber den Rechtsradikalen blieben fruchtlos.
Eine klare Abgrenzung zwischen den christlichen Betern und allen nichtchristlichen Ideologien trat für jeden sichtbar zutage, als sich die Christen – Gott um Erbarmen für alle seine Kinder anrufend – sowohl auf der Luitpoldbrücke beim Friedensengel als auch an vier weiteren Stationen des Gebetsweges niederknieten.
Diese deutliche Trennung hätten auch jene Medienvertreter wahrnehmen müssen, die EuroProLife (eine internationale ökumenische Gebetsinitiative) nun wahrheitswidrig in die rechte Ecke stellen und sogar von einer „gespenstischen Allianz“ (Tageszeitung München) mit Neonazis schreiben.
Wer sich seriöserweise bei dem Veranstalter selbst oder dem Polizeipräsidium München, dem Kreisverwaltungs-referat oder auch im Erzbischöflichen Ordinariat erkundigt hätte, wäre niemals zu dem Rückschluss gekommen, dass dieser reine Gebetszug bzw. seine Veranstalter irgendetwas mit nazistischem Gedankengut oder sonstigen politischen Ideologien gemein hat.
Auf der Luitpoldbrücke, vor dem Friedensengel, läutete Erzbischof Dr. Josef Kurtz aus den USA eine Totenglocke und unter dem Ausrufen von Mädchen- und Jungennamen wurden 100 Rosen in die Isar geworfen, als Andenken an die vielen vorgeburtlich getöteten Mädchen und Jungen.