Pränatales Verfahren für Down Syndrom entdeckt
Wie Medien berichten, ist es US-Wissenschaftlern gelungen, das überzählige Chromosom, das das sog. Down Syndrom bewirkt, „auszuknipsen“. Er wird gewissermaßen stillgelegt.
Die Entwicklungsbiologin Jeanne B. Lawrence und ihre Kollegen von der Universität von Massachusetts haben ein Verfahren gefunden, um das Chromoson zu deaktivieren.
"Wir hoffen, dass unser Grundlagennachweis spannende Wege weist, das Downsyndrom neu zu untersuchen", sagt die Hauptautorin Lawrence, deren Studie nun im Magazin Nature erschienen ist. "In den vergangenen zehn Jahren hat es große Fortschritte gegeben im Bemühen, Defekte, die auf einzelnen Genen basieren, zu korrigieren", sagt Lawrence.
Die Idee, irgendwann einmal Veranlagungen behandeln zu können, die mehrere Hundert Gene auf einem ganzen Chromosom betreffen, sei nun zumindest vorstellbar, so die „Zeit“.
Bernhard Horsthemke dämpft daher allzu hohe Erwartungen an die neuen Studienergebnisse. Der Leiter der Humangenetik am Uni-Klinikum in Essen sagt: "In absehbarer Zeit oder gar in den kommenden zehn Jahren sehe ich keine Chance auf einen therapeutischen Nutzen." Es gehe hier schließlich um den ersten Nachweis, dass sich ein gesamtes Chromosom in menschlichen Zellen abschalten ließe. Ob dabei wirklich alle für das Downsyndrom relevanten Gene ruhen, wie stabil diese Stilllegung sei und welche Folgen sie noch haben könnte, müsse sich erst zeigen.
Mit Material aus „Zeit-Online“