Podiumsdiskussion in Frankfurt am Main über Christenverfolgung: Mauer des Schweigens und der Gleichgültigkeit durchbrechen
Auf Betreiben der „Engagierten Christen für Frankfurt“ fand am 12. Februar 2011 in Frankfurt am Main eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zwischen Indifferenz und Christophobie - Christenverfolgung in Medien und Politik“. Anlaß der Veranstaltung war die spärliche Berichterstattung in den deutschen Medien über Übergriffe auf Christen in asiatischen und afrikanischen Ländern.Karl Hafen, Geschäftsführer der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“, gab Beispiele von erschütternden Menschenrechtsverletzungen in islamischen Ländern, für die im Westen kaltes Desinteresse gezeigt wurde. Auch schilderte er die komplette Naivität und Konzeptlosigkeit der westlichen Ländern gegenüber den Islamisierungstendenzen in Nationen mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit – mit katastrophalen Konsequenzen für die dort lebenden religiösen Minderheiten.
Aufgrund der gestiegenen Zahl von Attentaten auf Christen wird inzwischen mehr berichtet. Doch nun melden sich die linken Gutmenschen zu Wort und warnen, die Terrorakte gegen Christen könnten zu Einseitigkeit beim Thema Religionsverfolgung führen. So riet beispielsweise der Journalist der Frankfurter Rundschau, Joachim Frank, dem CDU-Fraktionschef Volker Kauder, während seines Solidaritätsbesuches bei den Kopten in Ägypten Anfang 2011 anläßlich eines islamitischen Terroranschlags, auch Moscheen und Synagogen zu besuchen. Ansonsten würde sich der christliche Politiker als „Exklusiv-Sachwalter der Kirche aufmanteln“.
Diese Berichterstattung veranlaßte Mathias Mund, Leiter der „Engagierten Christen für Frankfurt“ und Gründer der überkonfessionellen Initiative „Himmel über Frankfurt“, diese Podiumsdiskussion zu organisieren.
Besonders aktuell waren die Wortmeldungen der ägyptisch-orthodoxen Koptin und Menschenrechtsaktivistin Martha Moussa. Sie wies auf die Gefahr einer dominierenden Rolle der Muslimischen Brüder bei der gegenwärtigen Neugestaltung des politischen Lebens in Ägypten hin. Sie beklagte eine große Naivität der Menschen im Westen. Diese würden die Strategien der Islamisten nicht erkennen. Orientalische Christen und ihre Gemeinden Alarm in Deutschland müssen deshalb Alarm schlagen und darüber aufklären.
Mathias von Gersdorff schilderte die antichristliche Stimmung in vielen deutschen Medien: Die Gesellschaftspolitik seit der Rot-Grünen Koalition (1998-2005) mit ihren Themen gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft, Gender Mainstreaming, Bioethik, Abtreibung usw. stünde diametral dem christlichen Menschenbild entgegen und deshalb sei die Reaktion insbesondere aus dem christlichen Lager am größten. Linksorientierten Medien würden deshalb zunehmend mit Feindbildern operieren, um das Christentum und die Christen aus dem öffentlichen Diskurs auszugrenzen.
Der Künstler Klaus Lelek schilderte, wie das Christentum überall in unserer Kultur präsent ist, selbst in den Wolkenkratzer der Banken in Frankfurt, die sich von den mittelalterlichen Kathedralen haben inspirieren lassen. Lelek konstatierte eine zunehmende Brutalisierung der Sprache und der Diskussionskultur – der für ein demokratisches Zusammenleben notwendige Konsens drohe zunehmend auseinanderzubrechen.
Nach etwa einer Stunde wurde die Diskussionsrunde geöffnet und die Zuhörer konnten Fragen stellen. Dann zeigte sich bald, daß viele Menschen die Christenverfolgung in den islamischen Staaten nicht getrennt von einer drohenden Islamisierung Deutschlands und Europas sehen – wieder etwas, was viele Medien nicht wahrhaben wollen. Auch diesen Zusammenhang – Folge der Globalisierung - scheinen die „normalen“ Menschen schneller als manche Redakteure mit ideologischen Scheuklappen begriffen zu haben.
Am Ende der Veranstaltung wurde auf die Großdemonstration in Frankfurt am Main am 12. März 2011 gegen Christenverfolgung hingewiesen.