Pisa-Debakel: OECD-Forscher veröffentlichen beunruhigende Ergebnisse zu deutsche Schülerleistungen
Maximilian Klieber
Die Schullandschaft in Deutschland steht erneut im Fokus internationaler Aufmerksamkeit, da die neuesten Ergebnisse der OECD-Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurden, auf ernsthafte Probleme im Bildungssystem hinweisen. Fast zwei Jahrzehnte nach dem beunruhigenden Pisa-Schock von 2001 scheint sich die Lage nicht wesentlich verbessert zu haben, und einige Bereiche der Schülerleistungen haben sich sogar verschlechtert.
Die heute präsentierten Erkenntnisse zeigen, dass die Leistungen deutscher Jugendlicher seit der letzten Erhebung 2018 in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften deutlich abgenommen haben. Während Deutschland früher bei den PISA-Tests über dem OECD-Mittelwert lag, zeigt sich nun eine alarmierende Verschlechterung. Besonders besorgniserregend ist, dass die aktuellen Ergebnisse die niedrigsten seit Beginn der Pisa-Messungen für Deutschland darstellen. Nach einem positiven Trend in den Schülerleistungen, der etwa zehn Jahre nach dem Pisa-Schock 2001 begann, zeigt sich seit ungefähr einem Jahrzehnt ein rückläufiger Trend.
Die jüngsten Ergebnisse aus dem Jahr 2022 werden von den Forschern als Tiefpunkt in der Pisa-Geschichte Deutschlands bezeichnet. Ein weiteres alarmierendes Muster zeigt sich in der steigenden Zahl von Jugendlichen, die grundlegende Fähigkeiten in den drei Hauptbereichen vermissen. In Mathematik sind es knapp 30 Prozent der 15-Jährigen, die als leistungsschwach gelten, während es im Lesen etwa jeder Vierte ist und in Naturwissenschaften mehr als jeder Fünfte. Selbst an Gymnasien, die traditionell als Hochburgen für leistungsstarke Schüler gelten, ist ein Anstieg derjenigen zu verzeichnen, die selbst an einfachen Aufgaben scheitern. Paradoxerweise schrumpft auch die Leistungsspitze an Gymnasien, insbesondere in den Fächern Mathematik und Lesen.
Die soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem bleibt ein drängendes Problem. Besonders alarmierend ist die mangelnde Integration und Förderung neu zugewanderter Kinder, wie die Pisa-Forscher betonen. Diese Ergebnisse werden als "alarmierend" eingestuft und verdeutlichen, dass mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Chancengleichheit im Bildungsbereich zu verbessern. Die Pisa-Studie, die alle drei Jahre veröffentlicht wird, ist ein wichtiger Indikator für die Bildungsqualität in den teilnehmenden Ländern.
In der aktuellen Erhebung von 2022 lag der Schwerpunkt auf Mathematik, wobei nicht nur die fachlichen Kompetenzen, sondern auch emotionale Aspekte wie Motivation und Einstellung der Schüler zum Fach getestet wurden. In Deutschland nahmen 6116 Jugendliche an den Tests teil, und die Studie berücksichtigte auch die soziale Herkunft und den Zuwanderungshintergrund der Teilnehmer.
Zum Aktionsplan gegen Verwahrlosung unserer Kinder: https://www.aktion-kig.eu/aktionsplan-gegen-die-verwahrlosung/