Papst: Der Christ darf keine Furcht haben, »gegen den Strom zu schwimmen«
Der Glaube macht uns zu Pilgern auf Erden, eingefügt in die Welt und in die Geschichte, aber auf dem Weg zum himmlischen Vaterland. An Gott zu glauben macht uns also zu Trägern von Werten, die oft nicht mit der Mode und der Meinung des Augenblicks übereinstimmen; es verlangt von uns, Kriterien und Verhaltensweisen anzunehmen, die nicht zum allgemein verbreiteten Denken gehören. Der Christ darf keine Furcht haben, »gegen den Strom zu schwimmen«, um den eigenen Glauben zu leben, und muß der Versuchung widerstehen, sich »anzupassen «. In vielen unserer Gesellschaften ist Gott der »große Abwesende«, und an seiner Stelle stehen viele Götzen, sehr verschiedene Götzen, vor allem der Besitz und das autonome »Ich«. Und auch die beachtlichen und positiven Fortschritte von Wissenschaft und Technik haben den Menschen zur Illusion der Allmacht und der Unabhängigkeit verleitet, und eine wachsende Egozentrik hat nicht wenig Ungleichgewicht in den zwischenmenschlichen Beziehungen und im Sozialverhalten geschaffen.
Papst Benedikt XVI.: Generalaudienz vom 23. Januar 2013