Papst Benedikt XVI. zur Krise der Familie
Die erste Realität, die leider die Folgen der weit verbreiteten Säkularisierung zu tragen hat, ist die Familie, die sich auch in Ungarn in einer schweren Krise befindet. Das zeigt der beachtliche Rückgang der Zahl der Eheschließungen und die erschreckende Zunahme der Scheidungen, die sehr oft frühzeitig erfolgen. Die Zahl der sogenannten „de-facto-Partnerschaften“ vervielfacht sich. Zu Recht habt ihr die öffentliche Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften kritisiert, weil sie nicht nur der Lehre der Kirche, sondern auch der ungarischen Verfassung widerspricht. Diese Situation hat zusammen mit der mangelnden Unterstützung kinderreicher Familien zu einem drastischen Geburtenrückgang geführt, der noch dramatischer wird durch die weit verbreitete Praxis der Abtreibung. Natürlich stellt die Krise der Familie eine enorme Herausforderung für die Kirche dar.
Die eheliche Treue und ganz allgemein die Werte, auf denen die Gesellschaft gründet, stehen auf dem Spiel. Nach der Familie werden daher natürlich die jungen Menschen von dieser Schwierigkeit in Mitleidenschaft gezogen. In den Städten werden sie von neuen Vergnügungsangeboten angezogen, und in den Dörfern sind sie sich oft selbst überlassen.
(Ad Limina der ungarischen Bischöfe am 10. Mai 2008)