Online-Pornografie wird zum Alltag der Elf- bis 13-Jährigen Kinder
(Pressetext/pte022/06.08.2013/12:36) - Die Konsumenten von Sexfilmen im
Internet werden immer jünger. Zwei Drittel der Elf- bis 13-Jährigen
geben an, dass sie bereits pornografische Inhalte im Netz gesehen haben.
Jedes achte Kinde konsumiert die schlüpfrigen Filme sogar mehrmals
täglich, berichtet die Daily Mail mit Verweis auf eine Studie der
Kinderschutz-Organisation ChildLine http://childline.org.uk . "Wir sind
sehr besorgt darüber, dass der Zugang zu solchen oftmals gewalttätigen
Videos die Sicht von jungen Menschen darauf, was normal und akzeptabel
ist, verzerrt", sagt Kinderrechtsaktivist Jon Brown von der National
Society for the Prevention of Cruelty to Children http://nspcc.org.uk .
Nicht wenige der Heranwachsenden geraten auch durch Zufall auf die
einschlägigen Seiten.
Besonders mobile
Endgeräte eignen sich ideal, um Sexfilme im Netz ungestört und geheim zu
sehen. Von den 13- bis 17-Jährigen geben drei Viertel der mehr als 800
Befragten an, dass sie bereits Pornofilme online gesehen haben. 56
Prozent sagen allerdings, dass sie der Konsum unangenehm überrascht,
verwirrt oder angewidert hat. Insbesondere bei Mädchen stoßen die Videos
viel häufiger auf Ablehnung. Zwar haben von ihnen bereits 73 Prozent
einschlägige Filme im Netz gesehen, doch nur ein kleiner Teil klickt sie
regelmäßig an.
Bei den Buben sind es 88 Prozent, die mit
Pornovideos schon Bekanntschaft gemacht haben. 56 Prozent von ihnen
sagen, dass sie sie zwei Mal pro Woche oder öfter sehen. Brown betont
jedoch, dass es wichtig sei, die jungen Leute nicht zu dämonisieren. Zum
Großteil sei es schlicht eine natürliche Neugierde an der Sexualität.
"Wir als Erwachsene müssen die Kontrolle über die Situation gewinnen",
fordert er.
Das Ergebnis
der Studie schüttet in Großbritannien weiteres Öl ins Feuer der bereits sehr kontrovers
geführten Debatte rund um die Verfügbarkeit von sexuellen Inhalten im
Internet. In Großbritannien plant die Regierung für Ende 2014 die
Blockade von Online-Pornographie, die nur nach persönlichem Antrag
nutzerbezogen freigeschaltet werden soll. Hardcore-Filme werden als
Einfallstor zur Kinderpornografie gesehen.