Online Netzwerke können zu Psychoschäden führen
Durch starke Nutzung sog. “sozialer Netzwerke” wie Facebook
etc. werden menschliche Beziehungen beeinträchtigt, wie die Berliner
Psychotherapeutin Franziska Kühne sagt: “Online-Netzwerke lassen Welten
zusammenbrechen und schaffen viele Dramen”, sagte Kühne dem
Nachrichtenmagazin “Focus”. - Diese führe bis hin zu
Selbstmordgefährdung: “Infolgedessen therapiere ich sogar Suizidgedanken
und Suizidversuche.”
Web-Netzwerke machten zwischenmenschliche Kontakte
unverbindlicher, kritisierte Frau Kühne. Online-Konversationen seien
lediglich “Formen der passiven Kommunikation, bei der all das verloren
geht, was wir brauchen, um Nähe aufzubauen und dauerhaft zu
stabilisieren.”
Die Menschen fühlten sich “zunehmend einsamer, was in
Unzufriedenheit, Frustration oder dysfunktionalem Verhalten mündet”, so
Kühne. Sie zögen sich “stärker zurück und entwickeln auch soziale
Ängste”.
Die Therapeutin mit eigener Praxis nannte die sozialen
Netzwerke ironisch eine “schöne neue Psychowelt”, denn “das Internet
konsumiert die Menschen, sie werden darin verschlungen und versinken
einfach”.
In ihrer Arbeit bestätige sich diese Gefahr an vielen
Patienten. Sie befürchte, “dass die Menschen im Jahre 2050 in dunklen
Räumen, allein vor hellen Bildschirmen sitzen”.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO wird in Industrieländern
bis zum Jahre 2030 “Depression” die meist festgestellte Krankheit sein.
Kühne glaubt, daß diese Entwicklung “durch das Internet stark
begünstigt wird”.
In ihrem demnächst erscheinenden Buch “Keine E-Mail für Dich.
Warum wir trotz Facebook & Co. vereinsamen” beschreibt die
Psychotherapeutin ihren Praxisalltag anhand von Fallbeispielen vieler
Web-Geschädigter.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur