Obama macht Weg frei für staatliche Finanzierung der embryonalen Stammzellforschung.


Washington (kathnews). Wie in seinem Wahlkampf bereits angekündigt, hat US-Präsident Barack Obama heute einige der Einschränkungen bei der Stammzell- forschung per Präsidentendekret aufgehoben. Mit der Verordnung darf nun wieder die Forschung an embryonalen Stammzellen mit staatlichen Fördergeldern vorangetrieben werden. Somit sind die Finanzierungs-beschränkungen der verbrauchenden Stammzellforschung, die Amtsvorgänger George W. Bush am 9. August 2001 festgelegt hatte – Obama nannte sie „Handschellen“ der Wissenschaftler – außer Kraft gesetzt.

„Statt den Fortschritt zu fördern, hat unsere Regierung in den vergangenen Jahren eine falsche Wahl zwischen Wissenschaft und moralischen Werten erzwungen“, weiß Obama mit Blick auf die lebensschützenden Verordnungen seines Amtsvorgängers. Die Rechtfertigung des neuen US-Präsidenten lautet, dass nun menschliches Leid gelindert werden könne. Dabei sieht er nicht, dass auch Embryonen zur Gattung homo sapiens gehören. Zusätzlich erwartet die Stammzellforschung einen Geldregen von mehreren hundert Millionen Dollar aus dem Konjunkturpaket.

Die katholische Kirche und protestantische Evangelikale kritisieren den neuen Angriff auf den Lebensschutz stark. Tony Perkins, Präsident des „Rats für Familienforschung“ (Family Research Council), sagte, der amerikanische Steuerzahler sollte nicht „die Rechnung für Experimente übernehmen müssen, welche die Zerstörung menschlichen Lebens zur Voraussetzung haben.“ Weiter bezeichnete er den Präsidenten-Erlass als „ein Schlag ins Gesicht aller Amerikaner, die an die Würde jedes menschlichen Lebens glauben.”

Erst vor wenigen Wochen gab die Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten dem kalifornischen Unternehmen Geron ihre Zustimmung für die weltweit erste Therapie mit embryonalen Stammzellen am Menschen. Die ethisch stark umstrittenen Klinikversuche, bei denen menschliche Embryonen getötet werden, sollen den Weg zur Behandlung von Querschnittslähmungen und bislang unheilbaren Krankheiten öffnen.

Quelle: KathNews