Neues Mediengesetz in Litauen verabschiedet/Jugendmedienschutz verbessert
Vilnius (kathnews). Das litauische Parlament hat jüngst ein neues Mediengesetz verabschiedet, das vor allem Kinder und Jugendliche vor negativen medialen Einflüssen schützten soll. So wird es ab März 2010 verboten sein, positive Berichte über Gewalt, Kriminalität und Glücksspiel in den Medien zu verbreiten. Ferner sollen Berichterstattungen verboten werden, die positiv auf Themen wie Homosexualität, Bisexualität und Polygamie eingehen. Dies berichtet der Deutschlandfunk auf seiner Internetseite. Wer sich in Zukunft positiv über diese nicht-traditionellen Lebensformen äußert, wird mit bis zu 1.500 Euro Geldstrafe zur Kasse gebeten.Proteste gegen das neue Gesetz kommen besonders aus Reihen der litauischen Schwulenliga sowie von Organisationen wie Amnesty International. Kritiker warnen unter anderem davor, dass das Gesetz zu katholisch sei. Trotz verschiedener Proteste steht dem Inkrafttreten des Mediengesetzes wohl nichts im Wege. Bei der entscheidenden Parlamentssitzung votierten insgesamt 87 Abgeordnete für das Mediengesetz, lediglich sechs Parlamentarier sprachen sich dagegen aus.
Einer der Befürworter des Gesetzes ist Valentinas Mazuronis von der Partei „Ordnung und Gerechtigkeit“. Gegenüber dem Deutschlandfunk betonte er, warum das neue Mediengesetz notwendig sei: „Ich bin gegen Diskriminierung. Aber ich bin auch gegen Gruppen, die anderen Menschen ihren Lebensstil diktieren und unsere Kinder verderben wollen. Wir sind ein kleines Land und müssen unsere traditionellen Werte wie Ehe, Familie und die Liebe zur Heimat schützen. Sonst wird Litauen als Nation verschwinden.“
Litauen ist der südlichste der drei baltischen Staaten. Das Land ist seit Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Etwa 80 Prozent der litauischen Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Nur circa vier Prozent hingegen sind Mitglied einer orthodoxen Gemeinschaft. Litauens Hauptstadt ist Sitz des Apostolischen Nuntius für die Staaten Estland, Lettland und Litauen.
Quelle: Kathnews