Neue Kommunikations-Technologien machen GEN Z zu Analphabeten

Neue Kommunikations-Technologien machen GEN Z zu Analphabeten

Die fortschreitende Digitalisierung hat einen enormen Einfluss auf die Fähigkeiten der Generation Z, sich schriftlich auszudrücken. Ein wachsender Teil der Studenten fällt es zunehmend schwer, grundlegende Schreibregeln zu beherrschen, was die Istanbuler Professorin Nedret Kiliçeri kritisch anmerkt. Die Nutzung von Computern und mobilen Geräten hat dazu geführt, dass viele Studenten sich nicht mehr mit der Handschrift auseinandersetzen. In ihrem Alltag bevorzugen sie Tastaturen, während sie oft ohne Stifte in den Unterricht kommen. Dies hat Auswirkungen auf die Lesbarkeit ihrer Handschrift, die laut Kiliçeri oft unklar ist. Infolgedessen wird die schriftliche Kommunikation zunehmend erschwert.

Eine weitere Herausforderung, die Kiliçeri beobachtet, ist, dass viele Studenten Schwierigkeiten haben, längere und strukturierte Sätze zu formulieren. Der ständige Austausch über soziale Medien hat zu einer Vereinfachung der Sprache geführt: Komplexe Satzstrukturen werden vermieden, und Absätze werden oft nicht ordentlich gegliedert. Professor Ahmet Benzer von der Marmara Universität bestätigt diese Beobachtungen und führt sie auf die veränderten Kommunikationsgewohnheiten der jüngeren Generation zurück.

Ein weiterer Bereich, in dem die Generation Z Schwierigkeiten hat, ist das Unterschreiben von Dokumenten. In den USA gab es bei Wahlen immer wieder Probleme mit der Unterschriftserkennung. Francisco Aguilar, Staatssekretär von Nevada, berichtete, dass in mehreren Bezirken viele Briefwahlstimmen aufgrund von Problemen mit der Unterschrift abgelehnt wurden. Das Erlernen der Schreibschrift wurde seit 2010 in vielen Lehrplänen weitgehend gestrichen, was dazu führt, dass viele junge Menschen Probleme haben, eine lesbare Unterschrift zu leisten. Experten schlagen vor, die Unterschriftenprüfung durch eindeutigere Identifikatoren zu ersetzen, etwa durch eine Kombination von Geburtsdatum und Sozialversicherungsnummer.

Auch das Lesen stellt eine zunehmende Herausforderung für die Generation Z dar. Rüdiger Maas vom Institut für Generationsforschung erklärt, dass das Lesen für viele junge Menschen eine "untrainierte Aufgabe" ist. In vielen Fällen wird das Lesen von Texten im Studium nicht als wichtige Fähigkeit angesehen, sondern nur als notwendiges Übel, was die Fähigkeit zur tiefgehenden Auseinandersetzung mit Texten beeinträchtigt. Apps, die Inhalte zusammenfassen, erleichtern zwar das Lernen, schränken aber die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ein. Auch ältere Generationen sind von dieser Entwicklung betroffen, wie eine Studie zur Lesefähigkeit bei Erwachsenen zeigt.

Trotz der Popularität von Plattformen wie BookTok, die den Austausch über Bücher fördern, bleibt das gründliche Lesen auf der Strecke. Experten warnen, dass diese Entwicklung langfristige Auswirkungen auf die schriftliche Ausdruckskraft und die kritische Auseinandersetzung mit komplexen Themen haben könnte.