Mobbing: Oft leiden die Betroffenen ein Leben lang
Autor: Kinder in Gefahr
<p>Christiane Jurczik</p>
<p>Der Begriff Mobbing stammt aus dem Englischen und
bedeutet anpöbeln, fertigmachen (mob = Pöbel, mobbish = pöbelhaft). Mobbing ist
eine Form offener und/oder subtiler Gewalt gegen Personen über längere Zeit mit
dem Ziel der sozialen Ausgrenzung. Es kann sich dabei um verbale und/oder
physische Gewalt handeln. </p>
<p>Mobbing
ist im Kindergarten, in der Grundschule, am Arbeitsplatz oder in der
Nachbarschaft traurige Realität. Es ist eine Form der Gewalt, die häufig gegen
Menschen ausgeübt wird, die wehrloser als andere erscheinen.</p>
<p>Zu den aktiven und körperlichen
Mobbinghandlungen gehören:</p>
die körperliche Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß,die Erpressung von sogenannten Schutzgeldern,der Diebstahl oder die Beschädigung von Gegenständen des Opfers,das Zerstören des im Unterricht erarbeiten Materialien,das Beschädigen und Stehlen von Kleidungsstücken und Schulmaterial,das Knuffen und Schlagen auf dem Pausenhof und in den Gängen,sexuelle Belästigungen.
<p>Zu den passiven und psychischen
Mobbing-Handlungen gehören:</p>
das Ausgrenzen von Schülerinnen und Schülern aus der Schulgemeinschaft,das Zurückhalten wichtiger Informationen,das Auslachen,verletzende Bemerkungen,ungerechtfertigte Anschuldigungen,das Erfinden von Gerüchten und Geschichten über den Betroffenen (zunächst
Diskriminierungen hinter dem Rücken, später umso offener),das Verpetzen,die Androhung von körperlicher Gewalt,das Ignorieren und Schneiden des Opfers (stummes Mobbing).
<p>Es ist perfide und für Außenstehende oft schwierig
zu erkennen: Jeder sechste Schüler war schon Opfer von Mobbing. Umso wichtiger
ist es, früh zu sensibilisieren und entschieden einzuschreiten. Fachleute
halten allerdings höhere Zahlen für möglich. Umso wichtiger ist es, dass
Schüler, Eltern und Lehrer früh sensibilisiert werden für dieses Thema.</p>
<p>Kinder und Jugendliche die gemobbt werden, können ihr ganzes Leben an
den Folgen leiden.</p>
<p>Wie viele Schüler schikaniert werden, ist schwer zu
beziffern. Eine Befragung im Rahmen der Pisa-Bildungsstudie 2017 ergab, dass in
Deutschland fast jeder sechste 15-Jährige regelmäßig Opfer von körperlicher
oder seelischer Misshandlung durch Mitschüler wird.</p>
<p>Experten schätzen, dass etwa 20 Prozent
der jährlichen Selbstmordfälle durch Mobbing ausgelöst werden. </p>
<p>Maßnahmen und Hilfe gegen Mobbing:</p>
<p>Eltern sollten die Warnsignale von Mobbing kennen. Sie sollten das Kind ernst
nehmen, wenn es z. B. nicht mehr in die Schule gehen will, morgens Magenschmerzen
hat, Albträume hat, viel krank ist oder Schulsachen beschädigt nach Hause
bringt. Bei Mobbing-Verdacht sollten sie nicht vorschnell mit dem Täter Kontakt
aufnehmen, sondern die Schule informieren und fordern, dass gehandelt wird.
Notfalls können sie sich auch an die Schulleitung, den Elternbeirat oder eine
Beratungsstelle wenden.</p>
<p>Allgemein
sollten in Schulen präventive Maßnahmen gegen Gewalt und Mobbing durchgeführt
werden und Projekte unterstützt werden, die das Schulklima verbessern und eine offene
Atmosphäre und faire konstruktive Gesprächs- und Streitkultur ermöglichen. Dies
kann in Projekten, Elternabenden, Konferenzen, Vorträgen etc. geschehen.</p>
<p>Mit Material aus </p>
<p>www.schueler-gegen-mobbing.de</p>
<p>www.planet-wissen.de</p>