Miley Cyrus erreicht mit Mother´s Daughter neuen Tiefpunkt an Verrohung in der Popkultur

Nina Stec

Kinder und Jugendliche gehören zu den intensivsten Konsumenten moderner Medien. Das Musikhören steht an erster Stelle der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen Heranwachsender zwischen 14 und 19 Jahren und übertrifft sogar die Internetnutzung, das Lesen und das Fernsehen. Musik wird nicht nur nebenbei gehört, oft folgt mehr oder weniger bewusst eine Auseinandersetzung mit den Künstlern: Sängern und Bands und den Songtexten. Lieder werden nachgesungen, ganze Generationen fühlen sich von Texten, die in ihre Zeit oder jeweilige Lebenssituation passen, angesprochen und bewegt. Freundeskreise tauschen sich über ihre Lieblingsmusik aus, besuchen zusammen Konzerte. Teilweise ist Musik auch Teil einer Lebenseinstellung oder Wertegemeinschaft und als solcher ein ausschlaggebender Faktor dafür, wer „dazu gehört“ und wer nicht. Die gängigste und beliebteste Musikrichtung unter jungen Menschen ist wohl die aktuelle Popmusik, um die man kaum herumkommt, da sie im Radio, im Einkaufscenter, in der Bar und wo man eben hingeht rauf- und runtergespielt wird. Ein wesentliches Merkmal der Popmusik ist es, den Geschmack einer breiten Masse zu treffen, indem bestehende Trends aufgegriffen und bearbeitet und neue Trends gesetzt werden. Wie andere öffentliche Medien übt sie somit auch Einfluss auf das Weltbild der Hörer aus.

Ein großes Thema das moderne Popstars wie Beyoncé, Lady Gaga, Billie Eilish und Co. für sich entdeckt haben ist die künstlerische Auseinandersetzung dem Feminismus, von dem es bekanntlich viele unterschiedliche Facetten gibt. Einer der bekanntesten und einflussreichsten Stars, Miley Cyrus, brachte Anfang des Jahres ein neues Lied inklusive Musikvideo raus: „Mother`s Daughter“, welches die „weibliche Selbstbestimmung“ feiert. Was nach Mutterliebe und „Empowerment“ klingt entpuppt sich allerdings schnell als bizarre, Sadomaso-pornografische und christenfeindliche Gewalthymne, die so ziemlich alles Wahre, Schöne und Gute auf den Kopf stellt.

Das verstörende Video, in dem die 26-jährige Sängerin mit herausgestreckter Zunge auf dem Boden herumkriecht und sich immer wieder zwischen die Beine fasst oder andere, meist stark übergewichtige oder offenbar transsexuelle Darsteller ableckt, ist so ziemlich alles außer jugendfrei. Dazwischen werden immer wieder Sprüche eingeblendet, die verdrehte „Weisheiten“ enthalten wie: „Jungfräulichkeit ist ein soziales Konstrukt“. Doch der in einer eingängigen Melodie daherkommende Text allein hat es in sich. Im Refrain heißt es etwa: „Don`t f*ck with my freedom“. Mit diesem Slogan hatte die Sängerin, welche Planet Parenthood, die größte Abtreibungsorganisation der USA, unterstützt, bereits in anderen Kontexten gegen die Verschärfung der Abtreibungsgesetze in einigen Bundesstaaten protestiert.

Die Verdrehtheit und Widerlichkeit des Songs gipfelt allerdings im mehrmaligen Ausrufen des Gottesnamens („Oh my god“), der in diesem Zusammenhang völlig deplatziert ist und wie eine blasphemische Verballhornung rüberkommt, vor allem wenn Cyrus kurz darauf anpreist, vulgär und böse zu sein („I´m nasty, I´m evil“), oder „Hallelujah, I’m a freak“, als wären das besonders erstrebenswerten Tugenden.

Satanismus kommt nicht immer explizit in Form von „Teufelsanbetung“ daher, sondern zeigt sich auch, in der Verdrehung christlicher Glaubenssätze und der Verwerfung und Verirrung christlicher Werte. Die „Werte“ die Cyrus, welche sich selbst als Christin mit „eigener Spiritualität“ bezeichnet, öffentlich vertritt, können allerdings kaum mit dem christlichen Erlösergott in Einklang gebracht werden.

Alles in allem ist Mother`s Daughter ein fieses Propagandastück voller impliziertem Satanismus, das Werteverfall, Respektlosigkeit, Gender, Abtreibung, Sadomasochismus, Promiskuität und „Sex Sells“ anpreist und vor dem Minderjährigen auf jeden Fall geschützt werden sollten. Dies wird allerdings durch die allgemein Zugänglichkeit des Popsongs von dem bereits als Kind bekannten „Mainstreamstar“ nahezu unmöglich. Leider ist Cyrus bei weitem nicht die einzige Prominente, die diese neue „Kultur“ der Verdrehung des Moralischen offensiv bewirbt und zu ihrer Verfestigung in den Köpfen Heranwachsender beiträgt.

Quellen:
https://demokratische-bibliothek.de/?page_id=59, https://vigilantcitizen.com/musicbusiness/the-twisted-meaning-of-miley-cyrus-mothers-daughter/, https://vigilantcitizen.com/musicbusiness/the-twisted-meaning-of-miley-cyrus-mothers-daughter/

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