Mehrheit gegen öffentlichen Muezzin

Mehrheit gegen öffentlichen Muezzin

Nur 15 Prozent der Befragten sind für eine generelle Erlaubnis des öffentlichen islamischen Gebetsrufs.

Eine Mehrheit der Bundesbürger lehnt es ab, öffentliche Muezzin-Rufe in deutschen Städten zu erlauben. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Erfurter Markt- und Sozialforschungsinstituts "INSA-Consulere" im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Mit einer deutlichen Mehrheit sprachen sich 61 Prozent der Befragten gegen eine generelle Erlaubnis des islamischen Gebetsrufs aus, nur 15 Prozent votierten dafür. 16 Prozent antworteten mit "Weiß nicht", 8 Prozent machten keine Angabe.

Bei älteren Befragten fiel die Ablehnung deutlicher aus als bei jüngeren: So sprachen sich von den Über-60-Jährigen 67 Prozent gegen einen öffentlich Gebetsruf aus (14 Prozent dafür), bei den 18- bis 29-Jährigen waren es 42 Prozent (23 Prozent dafür). Am stärksten war die Ablehnung mit 72 Prozent bei den 50- bis 59-Jährigen. Unter den Mitgliedern der christlichen Kirchen standen die Befragten aus dem Bereich der evangelischen Freikirchen dem Muezzin-Ruf besonders kritisch gegenüber: 65 Prozent waren gegen eine Erlaubnis, 11 Prozent dafür. Bei den Mitgliedern der evangelischen Landeskirchen sprechen sich 64 Prozent gegen eine Erlaubnis aus (13 Prozent dafür), bei den Katholiken 59 Prozent (15 Prozent).

Die Ablehnung des öffentlichen Muezzin-Rufs überwiegt in allen politischen Lagern, am stärksten bei den Parteigängern von AfD (90 Prozent dagegen, sieben Prozent dafür). Die Wähler von CDU/CSU und FDP sprachen sich jeweils zu 70 Prozent gegen die Erlaubnis aus (dafür 15 Prozent und neun Prozent). Bei den SPD-Sympathisanten äußerten 53 Prozent Ablehnung und 23 Prozent Zustimmung. Auch die Hälfte der Wähler von Bündnis 90/Die Grünen (50 Prozent bei 30 Prozent Zustimmung) und Linken (49 Prozent bei 21 Prozent Zustimmung) will keine regelmäßigen muslimischen Gebetsrufe in deutschen Städten hören.

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