Mehr psychosomatische Probleme bei Kindern und Jugendlichen

Mehr psychosomatische Probleme bei Kindern und Jugendlichen

Immer mehr Kinder und Jugendliche in deutschen Schulen sind einer aktuellen Studie zufolge von psychosomatischen Beschwerden betroffen, insbesondere von Kopf- und Rückenschmerzen.

Laut einer neuen Untersuchung ist die Zahl psychosomatischer Gesundheitsbeschwerden bei Kindern und Jugendlichen stark angestiegen. Die Studie, die von Forschern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt wurde, ergab, dass Beschwerden wie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sowie Einschlafprobleme und Niedergeschlagenheit bei Schulkindern in Deutschland in den letzten Jahren signifikant zugenommen haben. Die Forscher des UKE befragten seit dem Schuljahr 2009/10 alle vier Jahre Kinder im Alter von elf bis 15 Jahren.

An der letzten Erhebung im Jahr 2022 nahmen rund 22.000 Kinder und Jugendliche teil. Die Teilnehmer wurden gefragt, wie oft sie in den letzten sechs Monaten unter Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen gelitten haben, sowie nach ihrem emotionalen Wohlbefinden und Schlafgewohnheiten. Eine Studie der Techniker Krankenkasse ergab, dass jeder dritte Student Anzeichen von emotionaler Erschöpfung zeigt, was ein mögliches Warnsignal für ein bevorstehendes Burnout sein könnte.

Der Anstieg psychosomatischer Beschwerden wurde insbesondere zwischen den Jahren 2017/18 und 2022 deutlich, was möglicherweise auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. Neben den schulischen Belastungen sind auch externe Faktoren wie Klima- und Energiekrisen sowie geopolitische Konflikte wie der Ukraine-Krieg für viele Jugendliche Quellen von Stress und Angst. Trotz guter allgemeiner Gesundheitswerte und hoher Lebenszufriedenheit zeigen sich deutliche Einbrüche im Vergleich zur vorherigen Umfrageperiode im Jahr 2017/18, was auf eine zunehmende psychische Belastung hinweisen könnte. Die Auswirkungen von Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen infolge der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls besorgniserregend und könnten langfristige Folgen haben.

Die HBSC-Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt und von einem Netzwerk von Forschern an verschiedenen Standorten in Deutschland durchgeführt. Die Studie gilt als eine der umfassendsten Untersuchungen zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit.

Wir dürfen nicht erwarten, dass die Politiker sich mit dieser Katastrophe von sich aus auseinandersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie heute unseren Appell „Aktionsplan gegen die Verwahrlosung der Kindheit“ unterschreiben: https://www.aktion-kig.eu/aktionsplan-gegen-die…/