Marsch für das Leben in Salzburg


Am vergangenen Freitag zogen Lebensrechtler mit weißen Kreuzen durch die Salzburger Innenstadt und zum Landeskrankenhaus. Weihbischof Andreas Laun marschierte mit.

Ähnliche Veranstaltungen gibt es schon seit einiger Zeit in England und Deutschland. Die Botschaft der Aufmärsche ist klar: "1000 Ungeborene jeden Tag", verkündet ein Spruchband, das quer über den Demonstrationszug gespannt ist.

Der Marsch setzt sich in Begleitung der Polizei in Bewegung, am Festspielhaus vorbei, an der Salzach entlang bis zum Landeskrankenhaus im Stadtteil Mülln. Am Gehsteig an der Einfahrt knien die Kreuzträger nieder. "Wir bitten stellvertretend für all jene, die sich für eine Unkultur des Todes einsetzen, um die Bekehrung der Herzen, für alle Abtreiber, für alle schwangeren Mütter in Not, für alle Verwundeten durch Abtreibung, für die Politiker knien wir uns nieder und sprechen im Geiste mit Jesus zusammen am Kreuz: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", hört man aus dem Lautsprecher.

Im Landeskrankenhaus gibt es auf Initiative der Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) seit 2005 jeden Samstag für bis zu 15 Frauen die Möglichkeit, in einer Außenstelle des Wiener Ambulatoriums "Gynmed" einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Burgstaller ist seither eines der Lieblingsfeindbilder von Lebensrechtler.

Auf dem Rückweg vom Landeskrankenhaus, am Müllner Steg, treffen die Lebensrechtler auf eine kleine Gegenkundgebung. Einige Linksradikale halten ein Plakat mit dem blasphemischen Text "Hätte Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben".

Salzburgs Weihbischof Andreas Laun, der am Marsch teilnimmt, wird mit "Laun muss weg!" begrüßt. Er gibt sich unbeeindruckt.

Eine Kundgebung für das Recht auf Abtreibung findet zeitgleich auf dem Alten Markt im Zentrum statt. Ein Plakat mit der Silhouette einer Schwangeren verkündet: "Könnten Männer schwanger werden, wär Abtreibung längst ein Grundrecht."

Eine der etwa 15 Abtreibungsbefürworter am Alten Markt ist Niki. Sie beobachtet die Proteste gegen die Abtreibungen im Landeskrankenhaus schon länger, sagt sie. Abtreibung müsse aus ihrer Sicht "ein Grundrecht werden".