Lockdown: Kinder verlernen einfachste Fähigkeiten
(DVCK - Aktion Kinder in Gefahr) Nach Angaben der britischen Bildungsbehörde verlernen Kinder im Lockdown einfachste Fähigkeiten wie mit Messer und Gabel zu essen, einige machen wieder in die Windel. Bei älteren Kindern sei auffällig, dass ihre Ausdauer beim Lesen und Schreiben nachgelassen habe. Auch die Leistungen beim Rechnen seien zurückgegangen, teilte Ofsted (Office for Standards in Education) in London mit.
Zudem sind viele negative Einzelteile aus dem ersten Lockdown dafür verantwortlich, dass die Zunahme von Gewalt an Kindern gestiegen ist. Auch die schulischen Leistungen hätten stark gelitten.
Schulleiter berichteten demnach über die Zunahme von Essstörungen und Selbstverletzungen sowie einen Rückgang der Fitness bei älteren Mädchen und Jungen. Die unabhängige Behörde ist unter anderem für Schulinspektionen zuständig und berichtet dem Parlament. Der Report basierte auf Besuchen von mehr als 900 Einrichtungen seit September.
Die starke Zunahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei auf eine „toxische Mischung“ von Isolation, Armut und psychischen Leiden zurückzuführen, erläuterte Amanda Spielman von der Bildungsbehörde.
Düstere Aussichten
Angesichts der Corona-Krise haben die Vereinten Nationen vor dem Heranwachsen einer verlorenen Generation von Kindern gewarnt. Je länger die Krise andauere, desto tiefer seien die Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährung, Bildung und Wohlgefühl von Kindern, erklärte die Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, in New York.
Die Krise verdüstere die Zukunftsaussichten vieler Mädchen und Jungen, betonte Fore. Die Corona-Pandemie habe zu einer Verschärfung der weltweiten Armut geführt, unter der besonders Kinder litten. Bis Mitte 2020 sei die Zahl der Mädchen und Jungen, die in großer Armut leben, um 150 Millionen im Vergleich zu der Zeit vor Beginn der Pandemie gestiegen.