Litauens Parlament stärkt Familie
Jorge Saidl, Kelme (Litauen)
Der Seimas, das litauische Parlament, hat am 21. Dezember 2011 einer Verfassungsänderung zugestimmt, nach der die Familie auf der Grundlage einer Ehe zwischen Mann und Frau definiert wird. Dadurch möchte man eine Relativierung des Familienbegriffs vorbeugen, wie das mancherorts in Europa geschieht.
Die Gesetzesänderung muss nun vom Justizausschuss untersucht werden, um sie im Frühling erneut dem Parlament vorzustellen, damit es darüber abstimmt. Verfassungsänderungen müssen im baltischen Land zweimal im Seimas verhandelt und abgestimmt werden.
Die Initiative folgte einem Urteil des Verfassungsgerichts in September 2011, das eine exklusive Zuordnung von Familienrechten an die Ehe zwischen Mann und Frau als nicht verfassungskonform ansah. Dazu war der Begriff Familie nicht klar genug definiert.
Die jüngst erfolgte Verfassungsänderung soll diese Unklarheit beseitigen.
Umfragen haben ergeben, dass eine Mehrheit der Bevölkerung einen größeren Schutz der Familie durch die Verfassung befürwortet. Erstaunlicherweise ist die Zustimmung in der Altersgruppe 25 – 34 am höchsten. Ein Grund dafür könnte sein, dass die neueren Generationen weniger vom Kommunismus beeinflusst sind, als die älteren. In der sowjetkommunistischen Zeit hat der Staat stets versucht, die Familie zu schwächen.
Bildquelle: Wikipedia (Seimas in Vilnius, Litauen)