Kontrollverlust über die Nutzung des Internets
Für immer mehr Menschen ist die virtuelle Welt eine Flucht vor dem Alltag, die für viele zur Sucht wird. Die reale Welt mit Familie, Freunden, Schule oder Arbeitsplatz rückt zusehends in den Hintergrund.
Die Augsburger Stadtzeitung sprach darüber mit Dr. Silvia Kratzer, Diplompsychologin am Bezirkskrankenhaus Augsburg. Sie ist Expertin für pathologische Internetnutzung und kümmert sich um Menschen, die internetsüchtig sind.
Auf die Frage, ob Internetsucht unter Jugendlichen zunimmt, stimmt Kratzer zu. Alle Beratungsstellen in Augsburg berichten von steigender Nachfrage. Dem Forschungsprojekt Pinta von 2011 zufolge sind 2,4 Prozent der 14- bis 24-Jährigen betroffen, beziehungsweise 1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Dunkelziffer lege wohl deutlich höher.
“In der Regel melden sich die Eltern, wenn sie festgestellt haben, dass ihr minderjähriges Kind seine gesamte Freizeit vor dem PC verbringt und negativ auffällig geworden ist. Es sind aber auch Jugendliche, die ihren Schulabschluss verweigern oder den Ausbildungsplatz verlieren. Manche konsumieren Drogen beim spielen am PC. Betroffene und Angehörige kommen meist von alleine“, sagt Katzer.
Die Diplompsychologin berichtet weiter über junge Menschen, die für zwei bis drei Jahre im Speicher ihres Elternhauses verschwinden, die sich immer weiter von der realen Welt distanzieren und ihre Pflichten vernachlässigen, die irgendwann weniger spielen möchten, es aber nicht mehr schaffen. Sie können nicht aufhören online zu gehen. Die Betroffenen können nicht mehr mit anderen Leuten umgehen, sind nicht kontaktfähig, wissen nicht, wie man Stress bewältigt. Betroffene sind oft übergewichtig durch Bewegungsmangel und Fastfood oder viel zu dünn, weil sie gar nicht mehr essen. Und das Mütter nach einem Streit Hilfe suchen, bei dem ihr Kind körperliche Gewalt gegen sie ausgeübt hat.
Betroffene kommen aus allen sozialen Schichten. Überwiegend junge Männer im Alter bis 27 Jahre fallen negativ auf. Auch soziale Netzwerke spiele eine große Rolle und lässt die Zahl der bertoffenen Mädchen ansteigen. Aus Beobachtungen von Lehrern und Beratungsstellen werden die Noten der Mädchen schlechter, weil sie zu viel Input durch soziale Netzwerke bekommen. Sie sind auch nachts online und deswegen am nächsten Tag übernächtigt und unkonzentriert, fühlen sich gestresst und dünnhäutig. Ein normales Gespräch ist nicht mehr möglich. “Manche Mutter kann nur noch mit ihrem Kind kommunizieren, indem sie ihm eine Whatsapp-Nachricht schreibt“, sagt Katzer.
Katzer erklärt, dass sie in Augsburg und Schwaben über ein sehr gutes Netzwerk verfügen um Hilfe anzubieten. Minderjährige werden von Psychotherapeuten betreut. Weiter Anlaufstellen und Gruppenberatung stehen zur Verfügung. Ebenso die Uni mit dem Verein GamePäd, der sogar Hausbesuche macht. Die Bezirkskliniken stehen für schwerere Fälle bereit.
Der Rat an die Eltern: “Klare Regeln aufstellen und diese auch vorzuleben. Zum Beispiel kann ein Vater nicht von seiner Tochter verlangen, am Frühstückstisch, das Handy wegzulegen, wenn er selbst ständig auf seinem Tablet herum surft. Hilfreich wäre, einen PC-Standort für alle Familienmitglieder. Handys sollten nachts ausgeschaltet in einer Schublade aufbewahrt werden“.
Die Augsburger Stadtzeitung sprach darüber mit Dr. Silvia Kratzer, Diplompsychologin am Bezirkskrankenhaus Augsburg. Sie ist Expertin für pathologische Internetnutzung und kümmert sich um Menschen, die internetsüchtig sind.
Auf die Frage, ob Internetsucht unter Jugendlichen zunimmt, stimmt Kratzer zu. Alle Beratungsstellen in Augsburg berichten von steigender Nachfrage. Dem Forschungsprojekt Pinta von 2011 zufolge sind 2,4 Prozent der 14- bis 24-Jährigen betroffen, beziehungsweise 1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Dunkelziffer lege wohl deutlich höher.
“In der Regel melden sich die Eltern, wenn sie festgestellt haben, dass ihr minderjähriges Kind seine gesamte Freizeit vor dem PC verbringt und negativ auffällig geworden ist. Es sind aber auch Jugendliche, die ihren Schulabschluss verweigern oder den Ausbildungsplatz verlieren. Manche konsumieren Drogen beim spielen am PC. Betroffene und Angehörige kommen meist von alleine“, sagt Katzer.
Die Diplompsychologin berichtet weiter über junge Menschen, die für zwei bis drei Jahre im Speicher ihres Elternhauses verschwinden, die sich immer weiter von der realen Welt distanzieren und ihre Pflichten vernachlässigen, die irgendwann weniger spielen möchten, es aber nicht mehr schaffen. Sie können nicht aufhören online zu gehen. Die Betroffenen können nicht mehr mit anderen Leuten umgehen, sind nicht kontaktfähig, wissen nicht, wie man Stress bewältigt. Betroffene sind oft übergewichtig durch Bewegungsmangel und Fastfood oder viel zu dünn, weil sie gar nicht mehr essen. Und das Mütter nach einem Streit Hilfe suchen, bei dem ihr Kind körperliche Gewalt gegen sie ausgeübt hat.
Betroffene kommen aus allen sozialen Schichten. Überwiegend junge Männer im Alter bis 27 Jahre fallen negativ auf. Auch soziale Netzwerke spiele eine große Rolle und lässt die Zahl der bertoffenen Mädchen ansteigen. Aus Beobachtungen von Lehrern und Beratungsstellen werden die Noten der Mädchen schlechter, weil sie zu viel Input durch soziale Netzwerke bekommen. Sie sind auch nachts online und deswegen am nächsten Tag übernächtigt und unkonzentriert, fühlen sich gestresst und dünnhäutig. Ein normales Gespräch ist nicht mehr möglich. “Manche Mutter kann nur noch mit ihrem Kind kommunizieren, indem sie ihm eine Whatsapp-Nachricht schreibt“, sagt Katzer.
Katzer erklärt, dass sie in Augsburg und Schwaben über ein sehr gutes Netzwerk verfügen um Hilfe anzubieten. Minderjährige werden von Psychotherapeuten betreut. Weiter Anlaufstellen und Gruppenberatung stehen zur Verfügung. Ebenso die Uni mit dem Verein GamePäd, der sogar Hausbesuche macht. Die Bezirkskliniken stehen für schwerere Fälle bereit.
Der Rat an die Eltern: “Klare Regeln aufstellen und diese auch vorzuleben. Zum Beispiel kann ein Vater nicht von seiner Tochter verlangen, am Frühstückstisch, das Handy wegzulegen, wenn er selbst ständig auf seinem Tablet herum surft. Hilfreich wäre, einen PC-Standort für alle Familienmitglieder. Handys sollten nachts ausgeschaltet in einer Schublade aufbewahrt werden“.