Kommentar zu den Abtreibungszahlen des ersten Quartals 2008 des Statistischen Bundesamtes

Die Tagespresse betonte, daß die Abtreibungszahlen erneut gesunken sind, vor allem bei den Frauen unter 18 Jahren. Was ist davon zu halten?

1. Es ist natürlich erfreulich, daß die Zahl der Abtreibungen sinkt.

2. Aber die Zahl ist nach wie vor sehr hoch: 30600 im ersten Quartal. Das sind 30600 unschuldige Menschen, die sinnlos getötet werden, obwohl sie ein Recht auf leben haben.

Man muß sich bloß vorstellen, was los wäre, wenn durch ein Terrorakt oder ähnliches so viele Menschen umkommen würden. Die Empörung wäre enorm – zu Recht.

Doch wenn es sich um ungeborene Menschen handelt, empört sich keiner. Ganz im Gegenteil, man ist sogar etwas erleichtert, weil 30600 Tötungen als eher wenig wahrgenommen werden. Das ist aber nicht der Fall. Daß sich viele von diesen 30600 Tötungen nicht aufrütteln lassen, ist ein weiteres Zeichen für das Vordringen der „Kultur des Todes“, ein Begriff, der von Papst Johannes Paul II. etabliert wurde.

3. Besorgniserregend ist auch die Berichterstattung der Presse. Denn diese hat versucht, so weit wie möglich, das Problem der massenhaften Abtreibungen zu minimalisieren.

Focus Online hat beispielsweise geschrieben, daß es „immer weniger Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland“ gäbe. Schon der Begriff „Schwangerschaftsabbruch“ ist eine abzulehnen, weil er das wesentliche nicht erwähnt: Die Tötung eines Menschen. Wenn man außerdem noch schreibt, daß es „immer weniger“ Fälle gibt, suggeriert man, daß das Problem fast schon zu vernachlässigen ist. Und das bei 306600 Tötungen in drei Monaten!

Die FAZ vom 12. Juni schreibt: „In Deutschland lassen immer weniger Frauen abtreiben.“ Bei einer Zahl von 30600 macht das keinen Sinn. Wenn es um die Abtreibungen von Frauen unter 18 geht, schreibt dann die FAZ: „Besonders stark gingen . . .“.