Kleinkinder und digitale Geräte – Nutzung nimmt stark zu, Eltern bleiben kritisch
(DVCK e.V. – Aktion Kinder in Gefahr) Im Jahr 2023 hatten deutlich mehr Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren Zugang zu digitalen Geräten im Vergleich zu 2020. Laut einer aktuellen repräsentativen Studie, der sogenannten miniKIM-Studie, steigt der Anteil der Kleinkinder, die regelmäßig smarte Geräte nutzen, kontinuierlich an. Während 2020 jedes dritte Kleinkind ein Tablet nutzte, war es 2023 bereits jedes fünfte – ein Anstieg von 50 Prozent.
Die Untersuchung ergab, dass inzwischen jedes zehnte Kleinkind in Deutschland über ein eigenes Handy oder Smartphone verfügt. Demnach haben 42 Prozent der Eltern angegeben, dass ihre Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren keine eigenen digitalen Geräte besitzen. Im Durchschnitt verbringen diese Kinder täglich 67 Minuten mit der Nutzung von Bewegtbildangeboten, 38 Minuten mit einer Musikbox und 37 Minuten mit Büchern. Interessanterweise bleiben Bücher trotz des digitalen Trends die favorisierte Beschäftigung bei Vorschulkindern. Ein Großteil der Eltern steht der Nutzung von Smartphones durch Kinder jedoch skeptisch gegenüber.
88 Prozent der Haupterzieher sehen erhebliche Gefahren durch Smartphones für Kinder. Folglich befürworten 86 Prozent der Befragten, dass Kinder nur dann im Internet surfen sollten, wenn Schutz- oder Filterprogramme auf den Geräten installiert sind. 58 Prozent sind der Meinung, dass Smartphones generell nicht für Kinder geeignet sind. Dennoch erkennen etwa 50 Prozent der Eltern auch positive Aspekte, wie die Möglichkeit des Lernens und der spielerischen Wissensvermittlung.
Die Studienreihe wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) durchgeführt, einer Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR). Im September 2023 wurden 600 Eltern zur Mediennutzung ihrer Kinder befragt. Nach Angaben der Forscher ist die Studie repräsentativ für deutschsprachige Onlinehaushalte in Deutschland. Sie beleuchtet unter anderem die tägliche Nutzungsdauer, die bevorzugten Medieninhalte sowie die Alltagsaktivitäten der Kinder.
Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf den zunehmenden Einfluss digitaler Medien auf sehr junge Kinder und betonen gleichzeitig die Notwendigkeit, deren Nutzung kritisch zu begleiten und zu regulieren.