Kinderärzte und Psychologen warnen vor Schulschließungen

(DVCK e.V. - Aktion Kinder in Gefahr) Das Hin-und Her – das Schließen und Teil-öffnen der Schulen und Kitas zerrt extrem an den Nerven aller Betroffenen.

Kinderärzte und Psychologen sprechen sich für Schulöffnungen aus: „Kollateralschäden für Schüler enorm“: Kinder und Jugendliche leiden aufgrund der sozialen Isolation im Lockdown an gefährlichen psychischen Störungen. Viele Kinder und Jugendliche berichten, dass sie zunehmend verzweifelt sind in der Krise, dass haltgebende Strukturen häufig wegfallen, wie Schule oder Sportverein.“

Am 23. März, verbreitete die Kassenärztliche Vereinigung beunruhigende Nachrichten: Eine Umfrage unter Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie hatte ergeben, dass psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen im Lockdown massiv zugenommen haben. Genannt wurden „Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen, Verhaltensstörungen, soziale Phobien, Medienabhängigkeit und Schlafstörungen.“ Die Kinder haben ganz viele Sorgen und Ängste. Es gibt Depressionen und psychische Auffälligkeiten“.

Grund sei die Ungewissheit, die Bedrohung durch die Mutation und schlicht die Dauer - je länger ein sogenannter Stressor anhalte, desto schlimmer die Konsequenzen.

Trotz heftiger Proteste gegen die automatische Schulschließung werden die Kinderärzte nicht gehört, nicht im Kanzleramt, nicht von den Regierungen der Bundesländer. Sven Armbrust aus Neubrandenburg wurde für seine Äußerungen sogar noch angegriffen. Nach dem geplanten neuen Infektionsschutzgesetz, das im Schnellverfahren in der nächsten oder übernächsten Woche verabschiedet werden soll, würden in Zukunft Schulen und Kitas automatisch geschlossen, wenn bestimmte Inzidenzwerte für eine bestimmte Dauer überschritten werden.

Statt abermaliger Schließungen sei es vielmehr dringend notwendig, Schulen und Kitas geöffnet zu lassen, „denn die Solidarität, die wir Kindern bereits seit Monaten abverlangen, geht auf Kosten ihrer Bildungs- und Entwicklungschancen, ihrer psychischen Gesundheit und ihrer körperlichen Unversehrtheit“, schreiben die Autoren in einem offenen Brief an die Kanzlerin.

Wenn das Impfen aus logistischen Gründen oder aufgrund politischer Entscheidungen nur langsam vorankommt, kann dies nicht bedeuten, dass Kinder noch länger ihr Recht auf Bildung, ihre Entwicklungschancen und ihre Gesundheit zur Disposition stellen müssen. Infektionsschutz zu Lasten der Gesundheit und der Entwicklungschancen von Kindern muss dringend ein Ende haben.